Bei den Fischern liefen die Fritteusen heiss
Der Fischerclub Wettingen lud am Wochenende zum traditionellen Fischessen ein. 600 Kilo Zanderfilets wurden gewürzt, frittiert und verspeist.
Purer Sonnenschein und Temperaturen über 30 Grad waren die Meteo-Prognosen für die drei Tage am Wasser. Dem war auch so. Am Freitagabend füllten sich die vorhandenen Sitzplätze innert kurzer Zeit und es mussten zusätzliche Tische und Bänke aufgestellt werden. «Wir haben ja gar keinen Platz», sagte Berti Gasser, die zusammen mit ihrer Alterssiedlung-Kollegin Doris Wulff den Fährbetrieb von Neuenhof nutzten. Sie wollten einmal dorthin, wo sie jedes Jahr von der Sonnmatt aus fröhliche Stimmen hörten und abends die Lichtlein brennen sahen. Die enttäuschten Gesichter erhellten sich, als sich eine improvisierte Sitzmöglichkeit direkt an der Limmat ergab. Der Ansturm am Freitag war so gross, dass die Hobby-Köche nicht nur wegen des Wetters, sondern auch beim Frittieren der Fische ins Schwitzen kamen. Dazu kamen technische Probleme an den Fritteusen. Kein Wunder kam es zu Wartezeiten, wurden doch am Freitagabend in wenigen Stunden 650 Portionen Zanderfilets bestellt.
Durstig blieben die Besucher jedoch nicht. 18000 Schritte machte an diesem Abend allein Regierungsrat Markus Dieth als Getränkezubringer. Er half als Bootsclubmitglied bereits das zweite Mal bei den Fischern aus. «Nun bin ich 60 Kilometer innert dreier Tage gelaufen», sagte er stolz und erwähnte, dass er – nach einem entsprechenden Sport-Training in den Ferien – mit Tochter Ariane über den Scaletta- und den Sertigpass wanderte. Er freute sich, wieder einmal in Wettingen einer von vielen zu sein und mit den Besuchern zu plaudern.
Insgesamt braucht es viele Helfer und Helferinnen. Seit 27 Jahren hilft die 39-jährige Marion Schellenberg mit beim Fischessen. «Ich war schon als Kind dabei und füllte jeweils mit dem erhaltenen Trinkgeld mein Kässeli.» Da ihr Vater Markus Abegg seit 1997 Mitglied im Fischerclub ist, sei es naheliegend, dass sie, ihr Bruder Andreas und Mutter Bernadette mit dabei waren und immer noch sind. «Ich liebe die Stimmung am Wasser, die interessanten Gespräche mit den Leuten und natürlich die schmackhaften Fische», sagte Schellenberg.
Der Fischerclub-Vorstand zeigte sich am Sonntagabend zufrieden. Obwohl am Samstag eher wenig Fischliebhaber den Weg an die Limmat fanden, war das Areal um die Hütte am Sonntag wieder voll. Für Unterhaltung sorgten verschiedene Darbietungen: Am Freitag und Samstag trat erneut die temperamentvolle Susi Flückiger mit ihrem Repertoire von 630 Liedern auf und am Sonntag gondelte überraschenderweise Hans Matt mit dem Weidling des Limmatclubs Baden zur Landestelle. Man hörte den Präsidenten der Alphorngruppe Reussblick schon von Weitem, musizierte er doch mit seinem Büchel (kleiner Bruder eines Alphorns) und brachte die Zuhörer mit seinen Melodien zum Staunen.