Der nackte Po von Ritter Heinrich
Mittelalter nicht theoretisch, sondern bei einer Führung im Wettinger Kloster hautnah: Die Primarschüler der Klasse 6 c bekamen einen Eindruck, wie das Mönchsleben vor 800 Jahren war.
«Auch in ihrer Nähe gibt es Mittelalterliches. Das wollte ich den Schülern zeigen», sagt Desiree Suter. Die Lehrerin der Primarschule Neuenhof spazierte vergangene Woche mit den Jugendlichen von der Schule ins Kloster und besuchte mit ihnen eine Führung durch die Zisterzienseranlage. «Toll war, dass die Schüler auch selber auf Wachstafeln und mit Gänsekiel schreiben und ein Siegel drucken konnten.»
Der Workshop hat auch Pascal am besten gefallen. Jehan hingegen war von der Orgel beeindruckt. Weil ein Kantischüler am Üben war, bekamen die Primarschüler auch gleich ein paar Orgelklänge zu hören und sahen, wer sich anstelle der Mönche heute in der Zisterzienseranlage aufhält. Einen Einblick ins mittelalterliche Leben bekamen die Schüler trotzdem: Sie lernten Ritter Heinrich von Rapperswil kennen, der 1227 in Seenot geriet, eine wundersame Rettung erlebte und als Dank das Kloster Wettingen stiftete. Die Kinder staunten nicht schlecht, als sie Heinrich am Schluss in der Klosterkirche persönlich kennenlernten und seinen nackten Po entdeckten. Die Skulptur sorgte bei den Schülern für schallendes Gelächter.
Die Führungen, abgestimmt auf die Bedürfnisse von Schulklassen, sind ein Angebot von «Kultur macht Schule». Der Kanton finanziert mit dem Impulskredit die Hälfte der Kosten für die Führung.
Infos: www.kulturmachtschule.ch.