Ein Leben für die Musik

Die Opernsängerin - Gordana Kekenovska fühlt sich in der - Schweiz daheim und leitet in Neuenhof und Spreitenbach einen Chor.

Die Familie und die Musik. Wer mit Gordana Kekenovska-Kolarova spricht, merkt rasch, welche zwei Dinge ihr im Leben am wichtigsten sind. Die attraktive Opernsängerin schlägt von allen Themen Brücken zur Musik, die sie seit der Kindheit begleitet, und zu ihrer kleinen Tochter, die seit zweieinhalb Jahren Teil ihres Lebens ist. «Viktoria gibt mir so viel Energie, sie ist mein Star, mein Ein und Alles», schwärmt die Mazedonierin. Gordana Kekenovska lebt seit vier Jahren mit ihrer Familie in der Schweiz und sagt, dass ihr Nomadenleben hier endlich ein Ende gefunden habe: «Wir fühlen uns hier wohl und sehen unsere Zukunft in der Schweiz.»

Wie viele Künstler sagt auch Kekenovska, dass sie singe, seit sie denken könne. Als Kind habe sie immerwährend gesungen und dabei ein Deo als Mikrofon benutzt. «Meiner Mutter wurde es manchmal zu viel», erzählt sie lachend. Das Hobby des Kindes wurde rasch zu einer Leidenschaft, so- dass die Eltern Klein Gordana mit fünf Jahren an eine Musikschule schickten. Dass sie dort ein Instrument erlernen musste, schockierte das Mädchen: «Für mich war das ein Albtraum. Ich wollte doch nur singen!» Letztlich entschied sie sich für das Piano, stieg aber so bald wie möglich wieder auf Gesang um – und blieb dabei. Nach Ausbildungen zur klassischen Opernsängerin in Mazedonien, Bulgarien, Frankreich und den USA reiste Kekenovska für Auftritte in der ganzen Welt herum. In ihrem Heimatland Mazedonien tritt sie auch heute noch viermal jährlich als Gastsolistin bei der Staatsoper auf und steht – fast wie nebenbei – kurz vor ihrem Doktorabschluss.

 

Die sympathische Blondine erzählt angeregt und aufgeweckt von ihrem spannenden Leben. Trotz eines unverkennbaren Akzents spricht sie sehr gut deutsch, das sie sich dank Online-Kursen selbst beigebracht hat. Kommt ihr ein Wort, ein Ausdruck, nicht in den Sinn, wechselt die 35-Jährige rasch ins Englische oder Italienische. «Ich bin eine Kosmopolitin, spreche fünf Sprachen und bin in der Welt zu Hause», sagt sie. Daheim, das sei dann aber dort, wo ihr Mann Boyan Kolarov – ein Konzertpianist – und ihre Tochter sind. Und das ist momentan Spreitenbach. An der Schweiz schätzt Kekenovska, dass die Verbundenheit zur Musik hier stark verankert ist: «Fast jede Person singt in einem Chor, hat einmal ein Instrument gespielt oder ist aktiv in einer Musikgesellschaft oder Guggenmusik dabei. Das fasziniert mich.»

Kekenovska leitet in Neuenhof den Gospel-Chor «The Color of Gospel» und in Spreitenbach den katholischen Kinderchor, den sie vor einem Jahr ins Leben gerufen hat: «Das ist wie ein frischer Wind für mich, eine Abwechslung zu Bellini, Verdi oder Mozart.» Das Feuer für die Musik sprüht förmlich aus der zierlichen Frau mit der einnehmenden Persönlichkeit. Probt Gordana Kekenovska nicht mit den Chören, steht sie mit ihrem Mann als Kammerduo Kolarov auf der Bühne. «Wir sind im beruflichen wie im privaten Leben ein Duo», sagt sie mit einem Schmunzeln. Einzig auf einen Auftritt in einer Schweizer Oper wartet Gordana Kekenovska noch.

Der Neuenhofer Gospel-Chor «The Color of Gospel» trifft sich jeweils montags von 20 bis 22 Uhr im katholischen Pfarrheim in Neuenhof. Neumitglieder sind herzlich willkommen.

 

Weitere Artikel zu «Neuenhof», die sie interessieren könnten

Neuenhof22.01.2025

Zwei wollen in den Gemeinderat

Ein Alteingesessener und ein Neuzuzüger wollen die Nachfolge vom zurückgetretenen Gemeinderat Felix Mehmann antreten. Am 9. Februar wird abgestimmt.
Ammann wünscht sich mehr Respekt im Alltag
Neuenhof08.01.2025

Ammann wünscht sich mehr Respekt im Alltag

Am Neuenhofer Neujahrsapéro sprach Martin ­Uebelhart über Trump, Künstliche Intelligenz und Lügen. Was er sich für 2025 wünscht und wieso noch keine Nachfolge …
Neuenhof18.12.2024

Mit Liebe Fenster gestaltet

In vielen Gemeinden gibt es sie: die Adventsfenster. Auch in Neuenhof kann man auf einem Spaziergang die schönsten Kreationen erblicken.