Ein teurer Spass zu Silvester

Der Schwarze Platz weist grosse Brandlöcher auf. Die Gemeinde erstattet Anzeige gegen unbekannt.

Zwei der Löcher: Die Reparatur der Brandlöcher wird Kosten von mehreren Tausend Franken verursachen.   Rinaldo Feusi
Zwei der Löcher: Die Reparatur der Brandlöcher wird Kosten von mehreren Tausend Franken verursachen. Rinaldo Feusi

Feuerwerke gehören zu Silvester wie der Christbaum zur Weihnacht. Das wissen auch die Gemeindedienste in Neuenhof. Doch am vergangenen Silvester wurde etwas gar sorglos mit den Böllern umgegangen. Auf dem Schwarzen Platz, der von Sportvereinen und Schulen genutzt wird, sind durch unachtsamen Umgang mit Feuerwerk acht Brandlöcher entstanden.

Ein unnötiges Übel zum Jahreswechsel


Zuständig für den Schwarzen Platz in Neuenhof ist die Abteilung Bau und Planung. Des Themas angenommen hat sich der stellvertretende Abteilungsleiter Harald Harrer. Für ihn seien die Brandlöcher kein Weltuntergang, aber ein unnötiges Übel. Denn der Platz kann, bis er repariert ist, nur noch eingeschränkt genutzt werden. Eingeschränkt deswegen, um Unfälle vorzubeugen. Die Beseitigung der Löcher kostet zudem mehrere Tausend Franken und kann nur vorgenommen werden, wenn es etwa eine Woche am Stück schönes Wetter ist. Das habe mit dem Material zu tun, wie Harrer erklärt: «Es handelt sich hierbei um einen Tartanplatz der Firma 3M. Eine super Sache, wenn er nicht mit Feuer in Berührung kommt.» Herauszufinden, dass es sich bei den Schäden um Feuerwerk handelt, sei nicht besonders schwer gewesen. Der dazugehörende Müll wurde schlicht an Ort und Stelle liegen gelassen. 

«Ignorantia legis non excusat»


Littering, Vandalismus und Sprayereien waren bis vor der Pandemie auch schon ein Dauerthema in Neuenhof. Die Problematik wurde so gross, dass sich der Gemeinderat dazu entschlossen hat, gern besuchte Orte mit Videokameras zu überwachen. Ein Schritt, den man eigentlich nie gehen wollte. «Videoüberwachung ist immer das letzte Mittel. Es ist auch nicht so einfach, öffentlichen Raum Video zu überwachen», so Harrer. Besonders beliebt für Graffitis seien beispielsweise Unterführungen gewesen. Doch Harrer ist auch klar, dass diese Brandlöcher wohl nicht aus bösem Willen entstanden sind. Er vermutet, es war menschliches Unvermögen. «Vermutlich wussten die Leute nicht einmal, dass dieser Platz schmelzen kann.» Ist eine Anzeige gegen unbekannt also angemessen? «Unwissenheit schützt vor Strafe nicht», heisst es im Volksmund. Und so sieht es auch die Gemeinde. «Das ist der normale Hergang bei Schäden dieser Art», erklärt Harrer. 

Feuerwerk nicht verboten, aber …


Wie bei allem anderen muss man sich auch beim Feuerwerk an grundlegende Regeln halten. «Man müsste ja nicht erklären müssen, warum sich Kunststoff nicht als Unterlage für Feuer eignet», gibt er zu denken. Feuerwerk liesse man am besten auf Rasen oder auf einer Spanholzplatte steigen. Wenn irgendwo Unsicherheiten bestünden, gebe die Gemeinde auch Auskunft. «Wir verbieten sicher niemandem das Feuerwerk, erwarten aber, dass man sich an grundlegende Regeln hält.» Ab wann der Platz wieder vollumfänglich nutzbar ist, kann man noch nicht sagen. 

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