«Es ist mein absoluter Traumjob»
Nathalie Jaworski hat ihre Stelle als Jugendarbeiterin Anfang Oktober angetreten. Bei Fragen, Problemen oder auch bei der Vorbereitung von Projekten und Partys steht die 28-Jährige den Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite.
Seit Anfang Oktober begrüsst an der Anlaufstelle der Jugendarbeit Neuenhof ein neues Gesicht die Jugendlichen. Nathalie Jaworski ist die Nachfolgerin von Tanja Peters. Die 28-Jährige hat im Sommer ihr Studium in Sozialpädagogik und sozialer Arbeit an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Basel abgeschlossen und startet als Jugendarbeiterin in Neuenhof ihre erste Stelle nach ihrer Ausbildung. «Ich habe mich von Anfang an wohlgefühlt und wurde sehr freundlich empfangen», sagt Jaworski. Wichtig sei ihr, dass sie schnell eine Bindung zu den Jugendlichen aufbaue und eine Vertrauensbasis schaffe. Gemeinsam mit ihrem Kollegen David Wullschleger bildet sie eine Anlaufstelle für junge Neuenhoferinnen und Neuenhofer. Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren haben die Möglichkeit, jeweils dienstags von 13 bis 18 Uhr und donnerstags von 15 bis 18 Uhr in ihrem Büro im Gemeindehaus vorbeizukommen und ihre Probleme und Anliegen kundzutun. Auch ausserhalb dieser Zeiten können sich die Jugendlichen für Gespräche anmelden. «Es gibt keine Anliegen und Probleme, für die wir nicht offen sind», verrät Jaworski. Per Telefon, SMS, Whatsapp oder über das Facebookprofil Jugendarbeit Neuenhof können die Jugendlichen Jaworski und Wullschleger erreichen. Neben dem Beratungsdienst betreibt die Jugendarbeit Neuenhof einen Jugendraum in der Webermühle, der jeweils mittwochs von 15 bis 19 Uhr und freitags von 19 bis 23 Uhr geöffnet ist. Ausflüge mit den Jugendlichen wie beispielsweise ins Alpamare oder Kinobesuche stehen auch auf dem Programm der Jugendarbeiterin. Was die Jugend in Neuenhof bewegt, spürt die 28-Jährige aus Möhlin bereits nach drei Wochen aus den Gesprächen heraus. «Wie man Bewerbungen schreibt und sich bei Vorstellungsgesprächen verhält, wollen viele Jugendliche wissen», berichtet Jaworski. Zwangsheirat sei ebenso ein Thema bei den jungen Neuenhofern. Wie geht Jaworski auf einen jungen Menschen ein, der zwangsverheiratet werden soll? «Ich verweise auf Fachstellen, die speziell dafür zuständig sind, und sage ihnen, dass es in der Schweiz ein Gesetz gibt, welches besagt, dass man frei entscheiden kann, wen man heiraten will.»
Das Angebot der Jugendarbeit wird rege genutzt. Die Jugendlichen kommen oftmals in Zweier- oder Dreiergruppen vorbei. «Gestern haben zehn Jugendliche meinen Dienst in Anspruch genommen», erzählt die 28-Jährige, die selbst aus schwierigen Verhältnissen stammt und froh war, in ihrer Jugend in die Jugi gehen zu können. Schön sei es, wenn man merke, dass die Jungen Vertrauen zu einem haben und von sich aus erzählen, was sie momentan beschäftigt. Das Feedback der Jugendlichen falle sehr positiv aus. «Sie sind froh, dass es einen Ort gibt, wo sie hingehen können mit dem Wissen, dass nichts weitererzählt wird, weil wir der Schweigepflicht unterliegen», sagt Jaworski. «Unser Ziel ist es, die Jugendlichen zur Selbstständigkeit anzuleiten und ihre Selbstkompetenz zu fördern.» Eines ihrer Anliegen sei es, den Jugendlichen das Gefühl zu vermitteln, dass sie etwas bewegen können, dass ihnen jemand zuhört und sie mitbestimmen können. Dieses Anliegen findet Ausdruck im Projekt «Jobs 4 Teens», an welchem sich die Jugendarbeit Neuenhof beteiligt. Jugendliche können sich auf der gleichnamigen Internetplattform registrieren und eine passende Tätigkeit suchen. «Wir vermitteln dann zwischen den Jugendlichen und den Arbeitgebern und fungieren so fast wie ein Temporärbüro. Die Vorstellungsgespräche finden bei uns im Büro statt», erklärt die Jugendarbeiterin. Auf diese Art und Weise würden die Heranwachsenden sehen, wie Vorstellungsgespräche ablaufen, aber auch den Umgang mit dem selbst verdienten Geld lernen, meint Jaworski. Einen Fokus möchte sie auch auf das Thema Umweltschutz und Sucht setzen. «Ich möchte die Jugendlichen für diese Themen sensibilisieren und präventiv daran arbeiten.» Dies gehe aber nur, wenn sie selbst eine Vorbildfunktion einnehme und es den Jugendlichen vorlebe, so Jaworski. Für die Jugendarbeiterin hat sich ihre erste Stelle bereits nach ein paar Wochen Arbeit als Glückstreffer erwiesen: «Es ist ein absoluter Traumjob für mich», sagt sie strahlend.
Am kommenden Samstag,24. Oktober, findet die von derJugendarbeit organisierte Sportnacht in der Turnhalle Neuenhof statt, die danach alle zwei Wochen durchgeführt wird. Auch im November haben Wullschleger und Jaworski alle Hände voll zu tun. Sie werden sämtliche Oberstufenklassen besuchen, sich vorstellen und die Schüler auf ihre Dienste aufmerksam machen.
Mehr Informationen zur Jugendarbeit Neuenhof auf www.jugendarbeit-neuenhof.ch.