«Fangen wir bei uns selbst an»

Glückbringende Kaminfeger, musizierende Tambouren und gut gelaunte Behörden und Gäste: In Neuenhof wurde fröhlich aufs neue Jahr angestossen.

Neujahrsapéro: Ammann Martin Uebelhart (M.) mit Kaminfegermeister Walter Blatter (l.) und Daniel Knöpfel. Peter Graf
Neujahrsapéro: Ammann Martin Uebelhart (M.) mit Kaminfegermeister Walter Blatter (l.) und Daniel Knöpfel. Peter Graf

Zweimal wurde der Neujahrsapéro durch die Pandemie verhindert. Umso mehr freuten sich die Bevölkerung und die gesamte Exekutive, am ersten Januar uneingeschränkt auf das neue Jahr anzustossen. Empfangen wurden sie in der Aula durch die Kaminfegermeister Daniel Knöpfel und Walter Blatter, die ihnen ein goldiges Kleeblatt aus Draht schenkten. Für Knöpfel war es der letzte öffentliche Auftritt. Als Folge des Fachkräftemangels hat er den Betrieb per 1. Januar Walter Blatter übergeben. Blatter ist in der glücklichen Lage, dass drei seiner vier Söhne den Beruf des Kaminfegers ergriffen haben und ihn tatkräftig unterstützen. Bevor die Mitglieder der Tambourenvereinigung Wettingen und Umgebung auf ihre Trommeln schlugen, deckten sich rund 150 Gäste mit Getränken und den durch Anita und Fritz Voser gebackenen Speckzopf ein.

Krieg, Solidarität und Respekt


Gemeindeammann Martin Uebelhart (Die Mitte) sprach in seiner Ansprache über Krieg, Lügen und Solidarität. «Hinterhältig und verleumderisch hat Russland seinen Nachbarn am 24. Februar des vergangenen Jahres mit einer militärischen Spezialoperation überfallen.» Aus nicht nachvollziehbaren Gründen habe Russland diesen Aggressionskrieg in der Ukraine angefangen und ihn vor der eigenen Bevölkerung verniedlicht, verharmlost und so offenbart, dass für sie Menschenleben nichts zählen. «Dieser Krieg ist nicht nur ein Angriff auf die Ukraine, sondern auch auf die westlichen Demokratien.»


Uebelhart rief dazu auf, sich gegen Terror, Unterdrückung, Verachtung, Vernachlässigung, Rassismus und Benachteiligungen aller Art zu wehren. «Fangen wir bei uns selbst an und verbreiten keine Lügen und erfinden keine alternativen Antworten. Denn Lügen und Verdrehungen von Tatsachen führen dazu, dass es uns allen schlechter geht.» Im Gegenzug lobte Uebelhart die grosse Solidarität, welche den Flüchtlingen aus der Ukraine, aber auch aus anderen Ländern entgegengebracht wird. Uebelhart thematisierte in seiner Rede auch «Fake News», alternative Fakten und Verdrehungen von Tatsachen. Er bezeichnete die Verbreitung von solchen Unwahrheiten als Respektlosigkeit. Insbesondere  gegenüber der Arbeit von Menschen, die sich fürs Gemeinschaftswohl einsetzen würden und dafür einen Teil ihrer Freizeit opferten. «Für 2023 wünsche ich mir und allen, die sich für andere und die Gemeinschaft einsetzen, mehr Respekt.»


Rück- und Ausblick


Zum Schluss sprach der Gemeindeammann aber auch über Erfreuliches. Die Turnvereine von Neuenhof, Wettingen und Würenlos haben gemeinsam ein kantonales Turnfest organisiert und durchgeführt, das seinesgleichen suche. Gemeinsam mit der Gemeinde Wettingen wurden zwei historische Brücken, die Holzbrücke und die Paul-Fischer-Gwaggelibrugg, umfassend saniert und wieder eingeweiht. Nebst diesen beiden Juwelen wird es in Neuenhof bald zwei weitere geben: Das Pausenareal um die Schulhäuser wird neu gestaltet und aufgewertet. Im Sommer soll mit der durch die Gemeindeversammlung beschlossenen Sanierung der Dorfstrasse begonnen werden. 
 

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