Frölein da Capo zum Schluss

Frölein da Capo begeisterte das Publikum beim letzten von der Kulturkommissionorganisierten Anlass.

Sie sieht ganz brav aus, kann aber auch anders: Gesangs- und Loop-Genie Frölein da Capo letzten Freitagabend im katholischen Pfarreisaal. Foto: ska.
Sie sieht ganz brav aus, kann aber auch anders: Gesangs- und Loop-Genie Frölein da Capo letzten Freitagabend im katholischen Pfarreisaal. Foto: ska.

Die Kulturkommission Neuenhof lud am Freitagabend zu ihrer letzten Veranstaltung ein. «Frölein da Capo», bekannt durch Kurzauftritte bei Giaccobbo/Müller, brachte das zahlreich erschienene Publikum mit ihrem Ein-Frau-Orchester zum Lachen. Mit einem Loop-Gerät ist es der Künstlerin möglich, kurze Musikelemente live aufzuzeichnen und per Fusspedal in Endlosschlaufe abzuspielen. Was so beschrieben sehr technisch klingt, präsentierte da Capo auf der Bühne als wahres Klangfeuerwerk. So spielte sie nicht nur Gitarre und Klavier, sondern zeichnete auch Melodien mit dem Euphonium, der Trompete, Blockflöte, Melodika und nicht zuletzt mit ihrer tollen Stimme auf, und mischte die Elemente als Begleitstimmen neu zusammen, während sie ihre unglaublich witzigen Songs dazu sang.

Wunderbar selbstironisch und mit einer riesigen Portion staubtrockenem Witz sang da Capo über die alte, widerliche Trainerhose ihres Mannes, über die Gräuel des Wanderns, den bisweilen sehr absurden Inhalt einer Damenhandtasche, die Wichtigkeit politischer Meinungsbildung, den Geburtstags-Blues oder den Musikschul-Aufführungs-Horror. Und das Publikum kringelte sich vor Lachen. Da Capo schnitt Grimassen, heulte und jammerte, fluchte und beklagte sich – und das alles mit so viel Witz und Charme und musikalischer Präzision, dass kein Auge trocken blieb. Das Highlight ihres brandneuen Programmes «Nöies Zöigs» war mit Sicherheit ihr episches Liebeslied, bei dem da Capo sämtliche Register zog und minutenlang lediglich «Baby» in unterschiedlicher Tonlage und mit vielen passenden Grimassen sang. Das Publikum konnte es gar nicht abwarten, seine Begeisterung mit tosendem Applaus kundzutun.

Beim anschliessenden Apéro verabschiedete sich die Kulturkommission, was auch Frölein da Capo sehr bedauerlich fand.

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