Für pädagogische Sonderleistung
Die Schule Neuenhof erhält von der Peter-Hans-Frey-Stif- tung, Zürich, einen mit 10000 Franken dotierten Preis.
Den Förderpreis erhält die Schule für ihre ausserordentlichen Leistungen im Bereich künstlerischer Projekte, die auch immer pädagogische Projekte sind. Eines davon ist der Flötenchor: «Die Blockflöte gehört bei uns zum normalen Tonfall», sagt Gesamtschulleiterin Renate Baschek. Ab der dritten Klasse spielen alle Neuenhofer Schüler Flöte. «Die Sprache der Musik verstehen alle hier, wo Kinder zur Schule gehen, die 50 verschiedene Sprachen sprechen», so Baschek. «Den Anfang hatte ‹babel.überall› gemacht», blickte Gemeindeammann Susanne Voser an der Preisübergabe zurück. 2014 realisierte die Schule zusammen mit Tanz & Kunst Königsfelden dieses weitherum beachtete Tanz- und Musikprojekt. Und letztes Jahr sorgte der Auftritt der musikalischen Schüler an der Olma-Eröffnungsfeier für Furore.
Im Frühling regte der Gemeinderat an, sich für den Preis zu bewerben. «Wir von der Schule wären nie auf die Idee gekommen», sagt Baschek, «für uns ist dieses Engagement schon normal.» Mit dem Preis möchte die Peter-Hans Frey Stiftung Pädagogen für aussergewöhnliche Anstrengungen belohnen und der Allgemeinheit die Wichtigkeit dieser Berufsgruppe vor Augen führen. Die Stiftung wurde 1989 errichtet im Andenken an Peter-Hans Frey, der 1962 im Alter von 31 Jahren auf einem Segelflug bei Walenstadt tödlich abgestürzt war. Er selbst war Ingenieur, aber in seiner Familie gab es ausgesprochen viele Lehrer; deshalb der Preis für aussergewöhnliche pädagogische Leistungen, der in der Regel jedes Jahr schweizweit ausgeschrieben wird.
Mit der Erstellung der Dokumentation für die Bewerbung wurde Serkan Yilmaz beauftragt: Er ging selbst in Neuenhof zur Schule, spielte im Flötenchor und macht heute die Lehre bei der Gemeindeverwaltung. Sein Papier überzeugte den fünfköpfigen Stiftungsrat mit Präsident Allan Guggenbühl: Die Neuenhofer haben sich gegen zehn Mitbewerber durchgesetzt. «Drei Projekte kamen in die engste Wahl und wurden intensiv diskutiert», sagt Stiftungsrat Rémy Droz, der den Preis nach Neuenhof brachte.
Hier weiss man schon, wofür man ihn unter anderem einsetzten wird: «Die Schüler wünschten letztes Jahr, einen Film über Cybermobbing zu machen», sagt Baschek. Daran ist man nun – zusammen mit dem in Neuenhof lebenden kurdisch-irakischen TV-Journalisten Peshraw Mirza. Die kreativen Ideen gehen der Schule Neuenhof nicht aus: «Diese Arbeit ist nachhaltig», betont Baschek.