Gut Ding will Weile haben
Die Abrissarbeiten vom ehemaligen Club «Milano» an der Alten Zürcherstrasse haben begonnen. An diesem Ort wird ein neues 2-Stern-Hotel entstehen. Das «Ibis Red» mit 100 Zimmern soll im März 2018 eröffnet werden.
Es knallt und scheppert, als die Barstühle auf dem Vorplatz des ehemaligen Clubs «Milano» landen. Bereits seit mehreren Tagen wird das Innenleben des Lokals herausgerissen, bald folgt der komplette Rückbau des Gebäudes, um dem lange geplanten Hotelneubau nahe der Autobahnausfahrt Platz zu machen.
Die geschichtsträchtige Liegenschaft an der Grenze zwischen Baden und Neuenhof – ehemals Restaurant Waldegg – kaufte der jetzige Grundeigentümer Alwin Kecht im Jahr 1985, ein Jahr später wurde an ebenjener Stelle das Dancing «Mirage» eröffnet. Dieses erfreute sich bei den Besuchern über einen langen Zeitraum hin grösster Beliebtheit und genoss bei vielen Leuten aus der Region Kultstatus: «Es hatte gebrummt vom ersten Tag an», erinnert sich Kecht, «wir hatten pro Woche teilweise über 700 Besucher.» Eine wahre Erfolgsgeschichte, die allerdings mit der Zeit ihr Ende fand.
Später wurde das Lokal in «Azzito», «Pink Club» und letztendlich in «Club Milano» umgetauft, konnte allerdings nicht mehr an vergangene Zeiten anknüpfen. So entschloss man sich bereits vor über acht Jahren, das Projekt eines Hotelneubaus in Angriff zu nehmen – die Realisierung allerdings zog sich lange hin. Nach diversen Einwendungen bezüglich der Verkehrslage und Parkplatz-Situation wurde im Sommer des Jahres 2014 ein neues Baugesuch eingegeben, welches im Gegensatz zum ursprünglichen Konzept eine Tiefgarage beinhaltete. Im November des selben Jahres erfolgte die Erteilung der Baubewilligung für den Rückbau der bestehenden Liegenschaft und den Neubau des Hotels. Nun, fast zwei Jahre später, konnte mit den Abrissarbeiten begonnen werden.
Man erhofft sich eine gute Auslastung des Hotels an der Transitachse Nord–Süd – die Zeichen für einen rentablen Betrieb stehen dabei äusserst gut, meint Immobilienfachmann und Hotelier Andrea Jörger, welcher dem Grundeigentümer Kecht beratend zur Seite stand: «Ich bin überzeugt, dass das Projekt wirtschaftlich erfolgreich sein wird.» Gerade das Umfeld von Firmen rund um Baden und bis in das Limmattal sei ein Standortvorteil. Ebenfalls gehören Reisegruppen aus dem Ausland zum Kundensegment des2-Stern-Hotels.
Dass das Projekt nun Form annimmt, freut auch die Gemeinde: «Was lange währt, wird endlich gut», sagt der Neuenhofer Vizeammann und Vorsteher Ressort Bau Hanspeter Benz, «es gab einige Stolpersteine zu überwinden.» Während des ganzen Prozesses habe man aber immer eng mit den Initianten des Neubaus zusammengearbeitet: «Das Projekt ist wichtig für Neuenhof – es wird ein Wahrzeichen für die Gemeinde werden.»