Tageshort wird aufgelöst
Der Verein Tageshort hat an der ausserordentlichen GV amMontagabend beschlossen, Hortbetrieb und Verein aufzulösen.
Sichtlich schweren Herzens informierte Peter Hofer vom Vorstand des Vereins Tageshort Neuenhof über die Gründe, die dazu geführt haben, dass der Betrieb des Horts wie auch der Verein selber aufgelöst werden sollen. Zum einen sei die Belegung seit 2011 stetig rückläufig. «Wir schliessen aus den Zahlen, dass das Angebot künftig nicht mehr stark gefragt sein wird», so Hofer. Auch die Suche nach einem neuen Standort nach dem Verkauf des Grundstücks blieb bisher erfolglos. Der dritte Grund für den Entscheid sei die Kündigung der Leistungsvereinbarung und die daraus resultierenden finanziellen Einbussen. Da künftig nicht mehr der Hort selbst, sondern die Eltern von der Gemeinde finanzielle Unterstützung bekommen, sei es für den Tageshort fast unmöglich geworden, die Einnahmen abzuschätzen. Die Ausgaben, darunter Miete und Lohn der Betreuungspersonen, blieben aber bestehen. «Ohne Spenden kann die Weiterführung nur durch eine massive Erhöhung der Tagestaxe gewährleistet werden», erklärte Hofer. Genau das widerspreche aber dem Grundgedanken des Tageshorts, der allen Eltern unabhängig von ihrem Einkommen zur Verfügung stehen solle. «Uns ist klar, dass es wieder einmal die Schwächsten trifft», so Hofer, der Vorstand sehe aber keine Möglichkeit, den Betrieb fortzuführen.
Gemeinderat Marco Hürsch wollte die Flinte noch nicht ins Korn werfen und stellte den Antrag, den Betrieb zwar wie geplant einzustellen, den Verein aber mindestens bis zur ordentlichen GV im Februar noch weiter bestehen zu lassen, denn, so gab er zu: «Ich kann Ihnen heute keine Antwort liefern.» Eine Arbeitsgruppe solle bis dahin eine Neuausrichtung für die Zukunft und eine Übergangslösung bis zur Fertigstellung der Schulbauten ausarbeiten.
Nachdem sich die zahlreich erschienenen Vereinsmitglieder entsetzt über die voraussichtliche Einstellung des Betriebs im Juli 2016 geäussert hatten, wurde die Auflösung von Hortbetrieb und Verein Tageshort Neuenhof aber mit klarem Mehr angenommen. Hürschs Vorschlag wird somit nicht umgesetzt.
Cornelia Spadanuda, Leiterin der Sozialen Dienste, wies darauf hin, dass sich sämtliche Eltern an sie wenden können, damit mit dem Verein «Die Tagesfamilie» und der Kindertagesstätte «Meister Petz» Sonderlösungen für betroffene Kinder gefunden werden können.