Zweite Generation sorgt für Kälte

Nach zweijähriger Pause trafen sich Gewerbetreibende vor einer Woche zum Industrieapéro beim Familienunternehmen Meister Kälte + Klima. Dort hat die zweite Generation das Ruder übernommen.

Christoph Wietlisbach (l.) und Fabian Meister führen das Unternehmen in zweiter Generation. (Bilder: Melanie Bär)

Christoph Wietlisbach (l.) und Fabian Meister führen das Unternehmen in zweiter Generation. (Bilder: Melanie Bär)

Zamira Kishta und Diana Berisha nahmen erstmals am Industrieapéro teil.

Zamira Kishta und Diana Berisha nahmen erstmals am Industrieapéro teil.

Martin Uebelhart, Markus Schifferle und Markus Kieser am Apéro.

Martin Uebelhart, Markus Schifferle und Markus Kieser am Apéro.

«Die Eltern kommen ab und zu zum Kaffeetrinken vorbei», sagt Fabian Meister und lacht. Zusammen mit seinem Schwager Christoph Wietlisbach hat der 33-Jährige am 1. Oktober 2020 die Firma Meister Kälte + Klima von seinen Eltern übernommen. Aus der Einzelfirma wurde eine GmbH.

«Es ist sehr schön, dass das Unternehmen in Familienhänden bleibt», betont Meister, als er sich vor den rund 80 Unternehmerinnen und Unternehmern vor einer Woche am Firmenstandort an der Industriestrasse in Neuenhof vorstellte. Die Gewerbetreibenden trafen sich dort am Industrieapéro. Bedient wurden sie von den zehn Mitarbeitenden und vier Lernenden, die sich an diesem Abend nicht um Service und Montage von Kühlgeräten, sondern um das leibliche Wohl ihrer Gäste kümmerten. Kühlschränke, Eismaschinen und Klimageräte gab es vor Ort zwar auch zu bestaunen, begehrter waren an diesem Oktoberabend allerdings die Feuerstellen, die vor der Firma zum Verweilen einluden.

In einer Garage gestartet

Meister und Wietlisbach gaben Einblick in die bewegte Firmengeschichte, die in Wettingen im Mai 1982 ihren Anfang nahm. Damals richteten sich Doris und Werner Meister in ihrer Garage Büro und Werkstatt ein und begannen, Kältesysteme zu vertreiben. Die Firma wuchs stetig, der Sitz wurde mehrmals in grössere Räumlichkeiten verlegt, schliesslich fand man 2016 in Neuenhof den idealen Standort. «In Stadtnähe, nahe der Autobahn und somit schnell in den angrenzenden Kantonen, wo wir auch viele Auftraggeber haben.»

Nach seiner Lehre als Kältesystem-Monteur arbeitete Sohn Fabian im Elternbetrieb mit: in der Montage und im Service, später in leitender Funktion. Ergänzend zur Praxis absolvierte er eine Unternehmerschule. Als sich sein Vater vor zwei Jahren Gedanken über die Firmenzukunft machte, war es Sohn und Vater ein Anliegen, dass die Firma in Familienhand blieb. Mit Schwager Christoph Wietlisbach fand Meister junior das ideale Pendant: Der 34-Jährige hatte sich einst zum Polymechaniker ausbilden lassen, war ein Jahrzehnt in führender Position im Bereich Konstruktion tätig, hatte Maschinenbau studiert und liess sich in Unternehmensführung weiterbilden.

Gemeinsam übernahmen sie vor einem Jahr den Betrieb – bei akuter Coronapandemie. «Diese Zeit war eine Herausforderung, denn die Gastronomie ist einer unserer Hauptkunden», sagt Wietlisbach. Geschlossene Gastrobetriebe bedeuteten für die Firma auch weniger Wartungs- und Unterhaltsarbeiten und noch weniger Piketteinsätze bei Störungen. «Wir sind froh, dass sich die Lage nun entspannt, und geben Vollgas. Diese Herausforderung haben wir gut gemeistert.» Zurzeit nehmen sie gerade die Kälteanlage im Gastrobetrieb des neuen Thermalbades «Fortyseven» in Betrieb, das in Baden bald eröffnet.

2200 Arbeitsplätze in Neuenhof

Die Firma Meister Kälte + Klima ist eine von rund 280 Neuenhofer Firmen. Einmal im Jahr werden sie von der Gemeinde zum Industrieapéro eingeladen. «Um sich kennen zu lernen und auszutauschen», sagt Gemeindeschreiber Raffaele Briamonte.

Nachdem der Anlass die vergangenen beiden Jahre nicht stattfand, war das Interesse am 22. Industrieapéro gross. «Die Leute scheinen sich zu freuen, einander wieder zu treffen», vermutet Gemeindeammann Martin Uebelhart. Er sieht den Anlass als gute Gelegenheit, mit Gemeindevertreten ins Gespräch zu kommen, und bedankte sich bei den Unternehmern. «Sie stellen in Neuenhof rund 2200 Arbeitsplätze zur Verfügung und dafür möchte ich Ihnen im Namen der Gemeinde danken.» Mit den rund 2,3 Millionen Franken, die die Gemeinde jährlich für Aufträge vergibt, ist auch sie für die Unternehmen nicht unbedeutend.

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