15 Posten durch das Unbekannte
Auf dem InfoTrail lernt man Spreitenbach abseits vom Shoppi Tivoli kennen. Der rund eineinhalbstündige Marsch lohnt sich.
Wer nicht in der Gemeinde Spreitenbach lebt, kommt grob gesagt nur fürs Shopping her. Vorurteile rund um die 12000 Einwohnerinnen und Einwohner starke Gemeinde – seit neustem mit der Limmattalbahn bis nach Zürich Altstetten verbunden – gibt es viele. Hochhäuser, Shopping-Malls und ein hoher Ausländeranteil. Gemäss Gemeindestatistik liegt dieser übrigens bei 50,6 % (2021). Die Menschen kommen aus über 80 Nationen. Wie der alte Dorfteil, die vielen Schulhäuser, Begegnungsplätze, grosszügigen Wiesen und Abenteuerspielplätze aussehen, wissen wohl die wenigsten.
Sechs Kilometer langer Weg
Der InfoTrail durch die Gemeinde Spreitenbach von Pascal Meier und Florian Conrad schafft da Abhilfe. Ihre Maturaarbeit aus dem Jahr 2014 wurde mit einer zweiten Auflage 2016 und der Internetversion 2019 erweitert. Unter dem Link InfoTrail Spreitenbach, der auf der Spreitenbacher Gemeinde-Homepage aufgeschaltet ist, gibt es 15 Posten und 9 Zusatzposten zu erkunden. Der sechs Kilometer lange Weg lässt sich in rund einer bis eineinhalb Stunden abmarschieren und ist für alle geeignet. Ebenso kann er mit Rollstuhl oder Kinderwagen absolviert werden.
Gestartet wird beim Shopping Center, Eingang Süd, neben der Post. Wer allerdings auf Hinweisschilder zum InfoTrail hofft, wird enttäuscht. Am besten, man installiert den Link gleich zu Beginn auf dem Handy und folgt dann der Wegbeschreibung. Beschrieben sind die verschiedenen Posten ausführlich. So erfährt man, dass das erste Einkaufszentrum der Schweiz am 12. März 1970 eröffnet wurde mit knapp dreissig Geschäften, sieben Restaurants, acht Kegelbahnen, einem Hallenbad und einem Fitnessstudio. Heute beherbergt das Shoppi Tivoli 150 Läden auf rund 78000 m2, das sind ungefähr acht Fussballfelder.
Weiter führt der Weg ins Gebiet Langäcker, wo 4000 Menschen wohnen. Hochhäuser, die teils 25 Stockwerke hoch sind, prägen das Bild. Bei der Begehung der Limmatwelle war es schön zu sehen, wie die Kinder auf den dazwischenliegenden Rasen Fussball spielten. Ein weiterer Posten im Langäcker ist der Gemeindebibliothek und der im Jahr 2011 eröffneten «CaféBar» gewidmet.
Primarschüler lernen im «Hasel»
Auf dem Weg des InfoTrails befinden sich drei Schulhäuser. Eines davon ist das Schulhaus Hasel, das über eine Doppelturnhalle verfügt und 1975 erstellt wurde. 2014 wurde die Anlage umgebaut und erweitert. Im Schulhaus, das im nordwestlichen Teil der Gemeinde liegt, besuchen 450 Kinder alle Primarklassen. Der Name «Hasel» rührt daher, weil das Gebiet zuvor mit Haselstauden bewachsen war. Der Sportplatz Ziegelei bietet Platz zum Herumtoben und um sich sportlich zu betätigen. Hier findet gemäss InfoTrail-Anleitung auch die 1.-August-Feier der Gemeinde, das Faustballturnier des TV Spreitenbach oder das Sternenklubfest statt. Gleich daneben sticht der bald 30-jährige Kakadubrunnen mit Mosaiksteinen des Künstlers Bruno Weber heraus. Auf dem Spaziergang durch Spreitenbach darf die futuristische Umwelt-Arena nicht fehlen, welche 2012 erbaut wurde. Die Ausstellung widmet sich den Themen rund um Energie- und Umweltfragen.
Bei den Zusatzposten handelt es sich um Naherholungsgebiete oder sehenswerte Plätze rund um Spreitenbach: So ist der Aussichtsturm Chapf aufgelistet, ebenso der Egelsee an der Ostflanke des Heitersbergs oder der Franzosenweiher.