Nadine Kalt: «Ich räume beim Schiessen einfach immer ab»
Nadine Kalt aus Spreitenbach ist am kantonalen Jungschützenfest im 300-m-Schiessen in Obersiggenthal zuoberst auf dem Podest gelandet. Vor vier Jahren machte ihr dieser Sport noch Angst.
«Als ich mit 14 Jahren das erste Mal ein Sturmgewehr hielt und einen Schuss hätte abgeben sollen, hatte ich total Angst», erinnert sich Nadine Kalt aus Spreitenbach. «So sehr, dass meine Mutter, die damals noch mit dem Sturmgewehr schoss, den ersten Schuss für mich auslösen musste.» Danach getraute sie sich doch noch und traf mitten auf die Scheibe. Das sei ein so tolles Erlebnis gewesen, dass es ihr schlagartig den Ärmel reinnahm, sagt die 18-Jährige.
Weiter nicht erstaunlich, sind doch die Eltern und Bruder Dario leidenschaftliche Schützen. Nächstens wird der 12-jährige Bruder Joel noch dazustossen. Für Klein-Lenny ist dieser Sport jedoch noch kein Thema. Seit vier Jahren besucht Nadine Kalt regelmässig die Jungschützenkurse des Schiessvereins Spreitenbach, übt auch immer wieder mal für sich beim Schiessverein. Mit Erfolg. In den Jungschützenkursen gilt es, verschiedene Programme zu durchlaufen. Wer am Schluss des Kurses am meisten Punkte gesammelt hat, geht als Sieger hervor. Seit vier Jahren ist dies jeweils Nadine Kalt. «Ich räume einfach immer ab», sagt sie lachend.
Was ist denn ihr Erfolgsrezept? «Man braucht gute Augen, muss ruhig liegen können, Taktik ist wichtig und ein bisschen Talent kann auch nicht schaden», meint sie augenzwinkernd. Kein Wunder, dass es ihr grossen Spass macht und der Schiesssport zum Hobby Nummer 1 wurde. Früher hat sie Unihockey gespielt. Dafür bleibt während der Schiesssaison keine Zeit. Die 18-Jährige könnte sich jedoch vorstellen, über die Wintermonate dieser Disziplin wieder zu frönen. Ebenfalls in dieser Zeit kämen auch Probeschiessen mit dem Luftgewehr oder Kleinkaliber infrage. Reizen würde sie zudem, wenn sie in die Aargauer Matchgruppe aufgenommen würde. Um dies zu erreichen, muss sie sich erst im stehend, liegend und kniend Schiessen beweisen. «Meine Eltern haben mir ein Standardgewehr geschenkt», sagt sie erfreut. Damit dürfte der nächsten Hürde in der Karriere von Nadine Kalt nichts mehr im Wege stehen. «Mein Traum wäre schon, einmal an der Schweizer Meisterschaft teilzunehmen», sagt sie. Wenn sie auf dem Kurs weiterfährt, den sie bisher eingeschlagen hat, ein durchaus erreichbares Ziel.
Erst will sie aber noch einen anderen Traum wahr werden lassen und die 3-jährige Ausbildung zur Fachfrau Hauswirtschaft im Altersheim Riedhof in Zürich mit einem guten Resultat bestehen. «Dann sehen wir weiter», sagt sie.