Angeregte Diskussionen über Freiräume

Bei einem Workshop in der Turnhalle Boostock erhielt die Spreitenbacher Bevölkerung die Möglichkeit, sich aktiv an der Aus­arbeitung des Freiraumkonzeptes zu beteiligen.

Die Gemeinden im Limmattal sind im Wachstum begriffen: Die Bevölkerungszahl nimmt stetig zu und es wird vermehrt verdichtet gebaut. Umso wichtiger werden dabei Freiräume und deren Gestaltung. Um diese Herausforderung anzugehen, hat die Einwohnergemeindeversammlung am 28. November 2023 einen Kredit zur Erstellung eines Freiraumkonzeptes im Siedlungsgebiet beschlossen. In einem ersten Schritt wurden mit einer Projektgruppe die Grundlagen erarbeitet, nun erhielt die Bevölkerung an einem Workshop die Möglichkeit, ihre Ideen und Bedürfnisse einzubringen. Durch den Abend leitete Paul Krummenacher von «frischer wind AG» zusammen mit den Fachplanerinnen und Fachplanern, von der Gemeinde war Daniel Schluep, Bereichsleiter Raumplanung, anwesend.

Lebensqualität und ökologische Vielfalt

Ziel des Freiraumkonzepts ist es, einen Überblick über die Qualitäten, Defizite und Potenziale sowie eine Grundlage zur koordinierten Weiterentwicklung von Freiraumstrukturen innerhalb Spreitenbachs zu schaffen, wie Monika Schenk des Landschaftsarchitektur- und Stadtplanungsbüros Uniola AG zu Beginn der Veranstaltung erläuterte. «Das Freiraumkonzept behandelt in erster Linie den Siedlungsraum – da, wo wir leben und uns bewegen.» Dabei handelt es sich um Grünflächen, Parks, Spielplätze, Strassenräume und Schulanlagen: «Es sind Räume für Erholung und Naturerlebnis, aber auch Plätze, wo man zusammenkommt, wo man sich treffen kann.» Mit dem Freiraumkonzept soll die Aufenthalts- und Lebensqualität verbessert, die ökologische Vielfalt gefördert und Raum für soziale Interaktion geschaffen werden: «Deshalb ist es für uns wichtig zu wissen, was Ihre Bedürfnisse sind und auf was wir besonders achten sollten.» So diskutierten, debattierten und notierten die rund 65 Anwesenden ihre Ideen für die zukünftige Entwicklung des Freiraums von Spreitenbach – am Ende wurden die wichtigsten Punkte gesammelt.

Stadtpark und begrünte Dächer

Für die meisten im Saal war klar, es braucht eine Begegnungszone für alle Altersklassen. So auch für Pascal Coglianese, der sich für dieses Anliegen aussprach: «Heute ist Spreitenbach sehr verzettelt, und es wäre wünschenswert, wenn es einen Ort gäbe, wo Leute aller Generationen zusammenkommen können. Das wäre ein echter Gewinn.» Dies könnte beispielsweise in Form eines Stadtparks realisiert werden, ginge es nach der Bevölkerung. Ebenfalls hoch im Trend stand die Forderung nach mehr und besser gepflegten Grünflächen. Dafür setzte sich auch Margrit Eschmann ein, die an diesem Abend von der Natur- und Umweltkommission (NUK) Spreitenbach einen Preis für den schönsten Naturgarten erhielt: «Es gibt nie genug Freiräume – es wird so viel gebaut, wo hat die Natur da noch Platz? Die Insekten brauchen Natur und wir brauchen Insekten – ohne Biene keine Früchte und kein Gemüse. Das ist ein Kreislauf, den wir aufrechterhalten müssen.» Um dies zu erreichen, hat sie einen konkreten Vorschlag: «Wenn ich hier aus dem Fenster schaue, sehe ich viele kahle Flachdächer – diese könnte man begrünen.»

Angebote für alle Altersklassen

Zufrieden sind die Spreitenbacherinnen und Spreitenbacher mit der Anzahl von Spielplätzen für Kinder. Geht es allerdings um Freiräume für Jugendliche, sieht die Sache anders aus, so hat beispielsweise der Skatepark definitiv schon bessere Zeiten gesehen. Auch für Domagoj Nuic ist hier noch Luft nach oben: «Wir finden es wichtig, dass es für alle Altersklassen Angebote gibt – für Jugendliche fehlt ein solcher Platz.» Und er wies auf ein weiteres Verbesserungspotenzial hin, das für viele Anwesende an diesem Abend relevant war: der Zugang zur Limmat. «Ein flaches Ufer wäre wünschenswert, damit das Wasser einfacher zu erreichen ist.»

Die gesammelten Rückmeldungen und Hinweise aus der Bevölkerung werden nun von einer Begleitkommission zusammen mit den Fachplanerinnen und Fachplanern analysiert und daraus Ziele und Massnahmen erarbeitet. Diese sollen dann an einem zweiten Workshop am 7. November ebenfalls mit der Bevölkerung diskutiert werden.

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