Nach acht Jahren Pause wird in Spreitenbach wieder Theater gespielt. Die Theatergesellschaft (TGS) führt in der Turnhalle Boostock die witzige Komödie «E Radikalkur» auf.
Der 30-jährige Konrad Hürzeler (Michi Moser) ist ein Muttersöhnchen sondergleichen. Seine übermässig fürsorgliche Mutter Lisbeth (Helga Baumann) ist besorgt, da sie in eine Kur muss und der etwas unbeholfene Sohn deshalb das erste Mal ohne sie zurechtkommen muss. Schwester Trudi (Yolanda Baumann) und die Nachbarin (Kim Bont) sollen während der mehrwöchigen Abwesenheit auf den Sohnemann aufpassen. Doch es kommt anders als geplant, denn plötzlich taucht Heidi (Melanie Burtscher), eine junge Psychologiestudentin, auf.
«Bereits im Jahr 2019 habe ich dieses Theaterstück für die TGS ausgesucht», sagt Jasmine Baumann, die das erste Mal in Spreitenbach Regie führt. Ein Jahr später hat sie sich deswegen mit dem Präsidenten Gregor Nick zusammengesetzt. Doch dann kam die Corona-Pandemie dazwischen. Seit letztem November wird nun zweimal wöchentlich geprobt. «Es ist das erste Mal, dass ich nicht selbst mitspiele nebst dem Regieführen», erwähnt Baumann, die 14 Jahre lang Theatererfahrung gesammelt hat. «So kann ich mich voll und ganz auf meinen Job konzentrieren.» Rückendeckung erhält Baumann nicht nur vom Präsidenten, auch der frühere Regisseur Ueli Hirzel organisiert und arbeitet mit und dient gar als ihr Sorgentelefon, wenn es nötig ist.
Heidi und Konrad feiern eine Party
Der von seiner Mutter überbehütete Konrad verwechselt Playboy mit Playmobil, hört ständig das «Maaaama-Lied» und ist gewohnt, dass seine Unterhosen gewaschen, sortiert und mit Wochentagen angeschrieben sind. An Heidi, die in ihm den ersten Patienten sieht, findet er nach und nach Gefallen, schwankt aber immer wieder zwischen Vernunft und Liebesgefühlen. Schliesslich fallen Angst und Zwang und sie feiern gar eine Party. Genau in diesem Moment kommt Konrads Mami – eine Woche früher als erwartet – zurück.
«Alle Schauspieler bringen mindestens 10 Jahre Bühnenerfahrung mit, ausser meine Schwester Yolanda, die das erste Mal den Schritt auf die Bühne wagt», sagt Baumann, die auch gerne Neulinge anlernt. Sie ist stolz auf die ganze Truppe, die kaum darauf warten kann, das Geprobte endlich vor Publikum zu zeigen. Die Premiere der turbulenten Komödie in drei Akten ist am Samstag.
Aufführungen
Turnhalle Boostock: Samstag, 20. April, Freitag, 26. April, und Samstag, 27. April jeweils 20 Uhr, Türöffnung 19 Uhr sowie Sonntag, 21. April, 16 Uhr, Türöffnung 17 Uhr. Weitere Infos unter www.tgs-spreitenbach.ch.