Regierungsrat ist am Ball
Rund um das geplante Alterszentrum Würenlos ist es ruhig geworden. Gemeinderat Consuelo Senn sagt, wie der Stand der Dinge ist.
Wie es mit dem geplanten Alterszentrum Würenlos respektive dem Bauprojekt «Margerite» auf der Zentrumwiese weitergeht, ist weiterhin offen. Das heisst, nun liegt der Ball beim Regierungsrat, der über die Beschwerde der Alterszentrum Würenlos AG befinden muss. Gemäss dem zuständigen Gemeinderat Consuelo Senn sei der Schriftwechsel aller Verfahrensbeteiligten laut Rechtsdienst des Regierungsrates nun abgeschlossen. «Der Regierungsrat wird sich der Beschwerde annehmen, sobald es die herrschende Geschäftslast zulässt. Dann hoffen wir, dass dies vor dem Wahlherbst erfolgt», erklärt Consuelo Senn auf Anfrage.
Fachgutachten bestellt
Ein Blick zurück: Der Regierungsrat hatte per Ende August 2023 ein Fachgutachten bei der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission und der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege in Auftrag gegeben. Dies, weil im Vorfeld die kantonale Denkmalpflege den Umgebungsschutz des Turms der katholischen Kirche wie auch den der Alten Mühle höher gewichtete und das Bauprojekt ablehnte. Schliesslich wurde das Baugesuch abgelehnt. Die Alterszentrum Würenlos AG (AZW AG) reichte daraufhin Beschwerde ein. Für den absehbar langen Rechtsstreit hatten die Stimmberechtigtenim März 2023 einem Betrag von250000 Franken zugestimmt, um nötigenfalls bis vor Bundesgericht ziehen zu können.
Kommissionen winken ab
An der Gemeindeversammlung im Dezember 2023 erklärte Consuelo Senn, dass die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission sowie die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege auf das Fachgutachten verzichtet hätten. Der Grund: Das geplante Alterszentrum sei kein Objekt, das den Denkmalschutz tangiere und die Gebäude in ihrer Substanz nicht gefährde.
Auch Anwalt Martin Kilias, Vertreter der Aargauer Sektion Vereinigung Domus Antiqua Helvetica, die gegen das Baugesuch Einspruch erhoben hatte, hat eine abschliessende Stellungnahme eingereicht. «Kurz und knapp sei die ausgefallen, erklärte er auf Anfrage. Die Vereinigung setzt sich für die Erhaltung und Wertschätzung historischer Wohnbauten ein. «Ich verstehe die Gegenseite nicht. Weshalb hält man seit zehn Jahren an diesem Standort fest und kann nicht den Gebäudekomplex um rund 30 Meter nach oben verschieben?» Das Ganze sei seiner Meinung nach eine skurrile Angelegenheit.