Stets mit Veränderungen konfrontiert
Unternehmerisches Gedankengut, der Umgang mit Veränderungen sowie die Meinungsfreiheit standen im Zentrum der 1.-AugustAnsprache von Patrick Stäuble, CEO des Shoppi Tivoli Spreitenbach.
Der Tradition folgend, wurde die 1.-August-Feier, welche witterungsbedingt in das bereitgestellte Festzelt beim Sportplatz Ziegelei verlegt werden musste, durch die Alphorngruppe Reussblick und Fahnenschwinger sowie die flott aufspielenden «Niederwiler Stubetehöckler» musikalisch eröffnet und umrahmt. In seiner Begrüssung hielt Gemeindepräsident Markus Mötteli fest, dass das Shoppi Tivoli untrennbar mit Spreitenbach verbunden ist. Er bezeichnete die 60er-Jahre und die Eröffnung des grössten Einkaufszentrums der Schweiz ab dem Jahre 1970 als Zeit des Aufbruchs. Mötteli zeigte sich denn auch erfreut, dass es gelungen war, Patrick Stäuble, den CEO des Shoppi Tivoli, der seit zwei Jahren auch der rund 80 Mitglieder zählenden Vereinigung für Industrie, Dienstleistungen und Handel als Präsident vorsteht, als Festredner zu gewinnen.
Das Wiehern des Amtsschimmels
«Üblicherweise sind es Politikerinnen und Politiker, die in 1.-AugustReden ihre Standpunkte und Parolen vertreten, und so musste ich mir, bevor ich zugesagt habe, eine Bedenkzeit ausbedingen, um zu überlegen, was ich Ihnen am Nationalfeiertag sagen soll», so Patrick Stäuble. Und so stellte er fest, dass es für die mehr als 150 Geschäfte im Shoppi Tivoli wünschenswert wäre, wenn die Bürokratie nicht stetig zunehmen, sondern von Behörden und der Politik reduziert werden könnte. Er äusserte auch den Wunsch, dass gerade die Unternehmen vermehrt in die politischen Prozesse der Gemeinde miteinbezogen werden sollten. An einem Beispiel im Zusammenhang mit seit Jahren bereitgestellten Hundeboxen vor den Lebensmittelgeschäften zeigte er auf, dass im Gespräch und im gegenseitigen Verständnis vieles geklärt und unbürokratisch erreicht werden könnte. Das aufmerksame Publikum quittierte die Aussage mit Applaus.
Der Umgang mit Veränderungen
Es ist offenkundig, dass wir uns vorab mit für uns nicht erklärbaren Veränderungen beim täglichen Einkauf in liebgewonnenen Geschäften im Alltag schwertun. Oft empfinden wir das Umstellen der Regale in den Geschäften und damit die Suche nach gewohnten Produkten als Schikane. Erklären lässt sich dies nur durch eine durchdachte Strategie des Anbieters. Durch die Tatsache, dass nicht jede Kundin und jeder Kunde das gleiche Ladenangebot nutzt, kann auch die Vielzahl der Geschäfte erklärt werden. «In den vergangenen Jahren sind einige, früher etablierte Geschäfte verschwunden und neue sind eingezogen. Gerade in der Gastrobranche wurde das Angebot den Gästebedürfnissen angepasst und erweitert.» Stäuble zeigte sich überzeugt, dass, wenn Neues entstehen soll, Altes weichen muss. Nicht unerwähnt liess er auch die Vorteile, welche die Limmattalbahn für das Shoppi Tivoli, aber auch für die Gemeinde und die Region mit sich bringt. So wurde etwa der Strassenraum durch die Baumallee und die Radwege aufgewertet.
Meinungsfreiheit und Toleranz
Es gibt so viele Meinungen, wie es Menschen gibt. Aber wenn jeder etwas anderes meint, gibt es kein Auskommen miteinander. Toleranz bedeutet, andere Standpunkte und Lebensweisen zu akzeptieren und andere Meinungen zuzulassen. Gelebte Toleranz in einer Demokratie bedeutet aber nicht nur, andere Auffassungen zu dulden, sondern auch, dass wir aufeinander zugehen und andere Meinungen kennenlernen. Wichtig ist, sich für den anderen zu interessieren und niemanden für besser oder schlechter zu halten, nur weil er oder sie eine andere Meinung hat. Neue Eindrücke und Erlebnisse können unser eigenes Leben bereichern. Zum Schluss rief er dazu auf, den Mut aufzubringen, über Neues nachzudenken. Noch bevor der aus vollen Kehlen gesungene Schweizerpsalm verklungen war, überreichte Markus Mötteli Patrick Stäuble ein Präsent und dankte allen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement. Danach genoss die Festgemeinde den durch die Ortsbürger ausgerichteten reichhaltigen Apéro.