Theatergenuss «Lieber ledig und frei»
Die Spielleute der Seniorentheatergruppe «Herbschtrose» sind der Beweis, dass ältere Menschen im Lebensverlauf immer länger aktiv sind.
Über einhundert Spreitenbacher Seniorinnen und Senioren hatten an den festlich gedeckten Tischen Platz genommen. Danach wandte sich Gemeindepräsident Markus Mötteli an die Gäste. «Der grosse Publikumsaufmarsch zeigt, dass es gerade in der heutigen Zeit wichtig ist, den Alltag für einige Stunden auszublenden und die Lachmuskeln zu strapazieren», so Mötteli. Dann war es so weit. Der Vorhang gab den Blick in das etwas spartanisch eingerichtete Wohnzimmer der Bergbauern frei.
Testament mit Tücken
Der Schwank «Lieber ledig und frei» von Barbara Fischer, den die aus Windisch, Brugg und Umgebung vor 30 Jahren hervorgegangene Seniorentheatergruppe «Herbschtrose» mit Herzblut auf die Bühne brachte, handelt von den drei ledigen Brüdern und Bergbauern Göpf (Roland Meyer), Hansjakob (Stefan Hintermann) und Franz Hürlimann (Beat Landis). Jeder hat auf dem Hof seine Aufgabe. Während sich Göpf um den Haushalt kümmert, Hansjakob die Hühner betreut und den Garten bepflanzt, sind Franz die Tiere auf dem Hof anvertraut. Bis zu dem Tag, als Pöstlerin Elsbeth Specht (Berta Schneiter) nebst den Zeitschriften auch einen Brief einer Anwaltskanzlei bringt, läuft alles in geordneten Bahnen. In diesem Brief wird den drei Junggesellen eröffnet, dass sie von ihrer Grosstante Annemarie in ihrem Testament grosszügig bedacht wurden. Dies allerdings nur unter der Voraussetzung, dass wenigstens einer der drei innerhalb Jahresfrist verheiratet ist.
«Bauer sucht Frau»
Zwar hatte Hansjakob schon ein Auge auf die ihn umgarnende Nachbarin Rosmarie (Marlis Nauer) geworfen. Beide sind jedoch zu schüchtern, um sich dies zu gestehen. Weil Franz und Göpf gleichzeitig ihren Bruder Hansjakob bei der TV-Sendung «Bauer sucht Frau» angemeldet haben, kommen mit der Sekretärin Anna-Lena Monbijou (Rosemary Feuermann) und der Fernsehfrau Cindy Hofmann (Agathe Wettstein) zwei Frauen auf den Hof, mit welchen Göpf und Franz nicht warm werden. Während Franz Anna-Lena die anfallenden Arbeiten auf dem Hof näherbringt, setzen sich Göpf und Cindy mit der Beantwortung des Testaments auseinander.
Die zahlreichen verwirrenden Situationen führten immer wieder zu spontanem Applaus des begeisterten Publikums. Obwohl es auf der Alp plötzlich von Frauen wimmelt, sei der Ausgang des Stücks an dieser Stelle noch nicht verraten. Tosender Applaus war den theaterbegeisterten Darstellerinnen und Darstellern sicher. Anschliessend genossen die Gäste einen durch die Spreitenbacher Ortsbürger finanzierten Apéro.