Wald hat sich verändert

Beim Waldumgang mit Revierförster Peter Muntwyler lernten die rund 30 Gäste einiges über die Auswirkungen der Klimaveränderung.

Förster Peter Muntwyler zeigt auf Luftaufnahmen, wie sich der Wald gewandelt hat.  ihk

Förster Peter Muntwyler zeigt auf Luftaufnahmen, wie sich der Wald gewandelt hat. ihk

Diese Teilnehmerin zeigt die Rinde mit den Frassspuren des Borkenkäfers. ihk

Diese Teilnehmerin zeigt die Rinde mit den Frassspuren des Borkenkäfers. ihk

Bereits beim Aufstieg zum Waldrand – oberhalb des Schulhauses Hasel – sind die Auswirkungen der Klimaveränderung sichtbar. Bäume mussten abgeholzt, der Bestand nach dem Hagelsturm 2013 aufgelichtet werden. Der Wald hat sich in den letzten 20 Jahren stark verändert: Ein Punkt ist der Befall durch den Borkenkäfer, der durch die allgemeine Trockenheit leichtes Spiel hat.

Ein anderes Thema sind die Unwetter. Anhand von Luftbildern zeigte der Förster am Samstagnachmittag auf, wie sich das Waldbild in den letzten Jahren verändert hat. Die Auswirkungen des sogenannten «Käferjahrs» 2003 sind auf dem Foto von 2006 ersichtlich. Bis 2012 erholt sich der Wald, die Löcher sind zugewachsen. Neue Schäden entstehen durch den Gewittersturm 2013. Der Forstbetrieb reagiert mit Durchforstung. Mit dieser Massnahme kann der Waldbestand verjüngt werden, denn: «Die alten Bäume können sich nicht mehr an die Klimaveränderung anpassen, die Jungbäume hingegen schon.»

Am nasskalten Frühlingswetter hatte Förster Muntwyler seine helle Freude: Der Borkenkäfer überwinterte im Boden und flog aufgrund der nasskalten Witterung bis Ende Mai nur vereinzelt aus. Doch jetzt ist der Borkenkäfer zurück: Die ausgehöhlten Baumrinden sind der Beweis dafür.

Vitaparcours und Feuerstellen

Die Bevölkerung ist es gewohnt, im Wald den Vitaparcours zu nutzen, aber auch Feuerstellen oder Bänke zum Ausruhen vorzufinden. Diese Waldleistungen aufrechtzuerhalten, sei immer schwieriger, so Muntwyler, da die Ansprüche der Gesamtbevölkerung wachsen würden. Eine besondere Waldleistung ist auch der Schutz durch den Wald. In einem Steinschlaggebiet wird dieser als natürliche Grenze zu unterhalb­liegenden Strassen, Bahnlinien oder Häusern genutzt. Im Forstbetrieb Heitersberg, zu dem die Gemeinden Spreitenbach, Killwangen, Bellikon, Oberrohrdorf und Remetschwil gehören, sind rund 90 Hektaren Schutzwald ausgeschieden, vorwiegend, um Hangrutsche zu bremsen. Noch sind diese Ausscheidungen nicht fix, denn das Waldgesetz befindet sich in der kantonalen Vernehmlassung. Die Umsetzung ist 2024 geplant.

Einen besonderen Einblick erhielten die Waldumgangsgäste schliesslich in die Arbeit der Feuerwehr Spreitenbach-Killwangen. Die Offiziere und Unteroffiziere übten am Samstag Techniken, um Vegetationsfeuer im Wald zu bekämpfen. Unter der Anleitung von «@fire», einer Hilfsorganisation für den internationalen Katastrophenschutz, schoben die Männer und Frauen das nichtbrennende Heu zur Seite und löschten das lodernde mit Waldbrandrechen.

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