Mit Bier beim Winzer angestossen
Der 25. Industrieapéro fand bei der Brauerei Chen + van Loon statt. Vor zehn Jahren schlugen die Brauer hier ihre Zelte auf.
Natürlich wird bei Chen + van Loon mit dem Neuenhofer Bier angestossen. Doch so logisch ist dies nicht, denn die Geschichte der beiden Familien beginnt mit der Weinproduktion. Als Hobbywinzer kelterte Luc van Loon seinen Wein im Weingut Sternen in Würenlingen. Dort traf er 2011 den Önologen Christopher Chen. Doch die beiden fanden heraus, dass sie sich nicht nur für Wein, sondern auch für qualitativ hochwertiges Bier interessierten. «Zum guten Wein brauchts gutes Bier», erläuterte Jan van Loon, Lucs Sohn, am Industrieapéro. Die Idee des Bierbrauens 2013 sei eigentlich eine Schnapsidee gewesen, erklärte er den lachenden Gästen.
Dennoch: Die Idee wurde weiterverfolgt. Ein Pale Ale war das erste Bier, 2014 wurde eine 200-Liter-Brauanlage gekauft. 2015 folgte der Einzug in die neue Brauerei an der Dorfstrasse 40. «Die ersten 1200 Liter Bier füllten wir von Hand ab», so Jan van Loon. Mittlerweile erledigt dies eine Abfüllanlage. Christopher Chen kehrte 2020 in seine Heimat Australien zurück. Seither führen Luc und Jan van Loon die Brauerei. Sie verfügt über eine Jahreskapazität von 32000 Liter Bier. Im Jahr 2024 seien bislang 23000 Liter gebraut worden. Im Sortiment können Kundinnen und Kunden zwischen zehn verschiedenen Sorten auswählen.
Kredit für Rüslerstrasse geplant
Gemeindeammann Martin Uebelhart (Mitte) informierte am Apéro über Projekte der Gemeinde. So soll es mit der Sanierung der Dorfstrasse vorwärtsgehen, nachdem der Kanton den Hochwasserschutz bemängelt hat. «Wenn alles gut läuft, können wir Mitte 2025 in die Submission gehen und Ende 2025 mit dem Bau beginnen.» Für die Sanierung der Rüslerstrasse wird an der Sommergemeindeversammlung 2025 ein Kreditbegehren gestellt. Zudem werde es während der Bauzeit eine Vollsperrung geben, Gespräche dazu würden mit Oberrohrdorf geführt.
Zu den Neuenhofer Gemeindefinanzen meinte er: «Das Budget 2025 war eine Herausforderung. Auch die nächsten Jahre werden herausfordernd sein», so der Gemeindeammann. Er ortete die Schwierigkeiten beim Fachkräftemangel, aber auch bei der Steuergesetzrevision, wonach es weniger Steuergeld für die Gemeinden gibt. Die Verschuldung Neuenhofs habe reduziert werden können. Mit einer Steuerfusserhöhung von plus 5 % sollte in drei bis vier Jahren eine schwarze Null in den Finanzen resultieren, hofft Martin Uebelhart. Da die jetzige kantonale Asylunterkunft an der Stockstrasse einem Bauprojekt weichen muss, hat der Gemeinderat der Ersatzlösung in der Webermühle zugestimmt.
Während fünf Jahren könnten die Asylbewerber in einer Containersiedlung untergebracht werden. «Wir können damit die Aufnahmepflicht erfüllen», erklärte er.
Bevor es ans asiatische Buffet ging, prosteten sich die Gäste aus Industrie, Verwaltung und Schule zu – natürlich mit dem Neuenhofer Bier.