36 Jahre in Schule geputzt und jetzt verabschiedet

Monika Bieri und Rita ­Maurer sorgten 36 Jahre lang für Sauberkeit im Schulhaus Ländli. Aus einer simplen Schlüsselübergabe wurde eine spontane Verabschiedung als Überraschung.

Monika Bieri (2. v. l.) und Rita Maurer werden von Anton Möckel (ganz links) und Jürg Markwalder empfangen. Gaby Kost

Monika Bieri und Rita Maurer haben sich in der Schule Ländli 2 angemeldet, um die Schlüssel für die Räumlichkeiten nach 36 Jahren Raumpflege persönlich abzugeben. Ihr letzter Arbeitstag war bereits Ende 2024. Gemeindeammann Toni Möckel, drei Schulleitungsmitglieder und drei Schulhauswarte warten am letzten Freitagmorgen darauf, die Reinigungsfachkräfte zu überraschen. Da surrt das Mobiltelefon von Hauswart Jürg Markwalder, der die Überraschung lanciert hat. Es ist eine Sprachnachricht: «Wir stehen schon länger vor der Zugbarriere und kommen nicht durch; es wird später».

Da bleibt etwas Zeit, über die vergangenen Arbeitsjahre zu reflektieren: «Die beiden waren über die Jahre hinweg immer fröhlich, aufgestellt und schlagfertig», sagt Jürg Markwalder und ergänzt: «Sie hatten auch immer einen Spruch parat.» Sechs Stunden wöchentlich haben sie nicht nur für Sauberkeit und Ordnung gesorgt, sondern auch eine positive Atmosphäre geschaffen. Wenn ein mobiles menschengrosses Skelett mit Kleidern dekoriert im Gang stand, war klar, dass die jährliche Hauptreinigung des Schulhauses stattfand.

Gelungene Überraschung

Plötzlich geht die Türe auf und Bieri und Maurer treten ins Büro der Hauswarte ein. Die verblüfften Gesichter der beiden verraten, dass die Überraschung gelungen ist. Mit dem Empfang so vieler Leute haben sie nicht gerechnet. Geschenke wie ein Blumenstrauss, Wein und eine Schachtel Pralinés werden überreicht und damit die wertvolle Arbeit gewürdigt. Bei Kaffee und Gebäck werden dann auch einige persönliche Anekdoten geteilt: «Es fehlte einmal ein Kässeli und die Polizei wurde gerufen, dann mussten auch wir Fingerabdrücke abgeben», sagt Maurer schmunzelnd. Auch sei wegen eines Lapsus mal ein Alarm rausgegangen, was für Aufregung und einen erneuten Polizeibesuch sorgte.

Ein bisschen Wehmut

Die gemeinsame Raumpflege begann im Gemeindehaus, danach im Schulhaus. Grundsätzlich sei es die Freundschaft, die über die Zusammenarbeit hinausgeht und die beiden Frauen zusammenschweisst. Nebst der Arbeit haben sie beide in Neuenhof gewohnt und sind nacheinander nach Fislisbach umgezogen. Das gute Arbeitsklima prägte aber auch die besondere Beziehung zwischen ihnen und den Hauswarten, die nach ihrer Aussage immer nett und fröhlich waren. Sogar am Samstag seien sie gerne vorbeigekommen, um «Hallo» zu sagen. So vermissen die beiden bereits jetzt die Arbeit. Bleibt zu hoffen, dass der Chat und die Freundschaft auf Facebook auch künftig bildliche Einblicke in das vertraute Geschehen erlauben.

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