Eistee macht sie zu Unternehmern

Sechs Wirtschaftsmittelschüler aus Baden gründeten ihr eigenes Start-up. Ihren Eistee schenkten sie an der Handelsmesse im Shoppi Tivoli aus.

Gründer-Team: Rusen Ugur Aybay (hinten von links), Bianca Hintermann, Laura Brunner, Phillip Sauer (vorne von links), Severin Strebel und Georg Burger.zVg

Gründer-Team: Rusen Ugur Aybay (hinten von links), Bianca Hintermann, Laura Brunner, Phillip Sauer (vorne von links), Severin Strebel und Georg Burger.zVg

Die Konzentrate werden saisonal und frisch zubereitet.zVg

Die Konzentrate werden saisonal und frisch zubereitet.zVg

CEO mit 17? Ja, das geht. Severin Strebel und seine Unternehmerkolleginnen und -kollegen von der Wirtschaftsmittelschule Baden zeigen es. Der 17-Jährige aus Hermetschwil-Staffeln führt mit Laura Brunner aus Würenlos, Phillip Sauer aus Wettingen, Rusen Ugur Aybay aus Wettingen, Bianca Hintermann aus Widen und Georg Burger aus Bremgarten das Start-up «TeaLab».

Die Wirtschaftsmittelschüler stellen drei verschiedene saisonale und biologische Konzentrate her, welche sie mit Grün- oder Schwarztee zu einem Eistee zusammenmischen. Das Unternehmen gründete das sechsköpfige Team im Rahmen des Company Programm der Non-Profit-Organisation YES, welche sich dafür einsetzt, dass junge Generationen unternehmerisch denken und handeln. Während eines Schuljahres leiten die Schülerinnen und Schüler das Miniunternehmen und erleben, was es bedeutet, Unternehmerin oder Unternehmer zu sein.

Die Produktion beginnt höchstens zwei Tage vor dem Verkauf

Die «TeaLab»-Gründerinnen und -Gründer hatten nun gestern Mittwoch ihren grossen Auftritt im Shoppi Tivoli an der Handelsmesse Aargau und Zürich, welche bis am 5. Februar dauert. Neben über 50 anderen Miniunternehmen können sie ihre Produkte präsentieren und verkaufen. Im Vorfeld gab es einiges dafür zu tun. «Da wir unsere Konzentrate frisch herstellen, beginnen wir höchstens zwei Tage vorher mit der Produktion. Zusammen mit dem Einkauf der Lebensmittel ist das schon viel Arbeit», sagt Laura Brunner. Die 17-jährige Würenloserin ist für die Administration und den Einkauf verantwortlich. Das Team habe von Anfang an gewusst, dass es als Geschäftsidee ein Produkt zum Essen oder Trinken entwickeln will, sagt sie. «Uns war es wichtig, dass wir es an einem Markt oder einem Festival anbieten können und es vor den Kundinnen und Kunden je nach Geschmack zusammenstellen. Daher haben wir auch den Namen ‹TeaLab› gewählt, da wir das Ganze wie in einem Labor mischen.»

Die besten regionalen Miniunternehmen haben die Chance, an der nationalen Handelsmesse teilzunehmen. Die Besten dieser Auswahl können sich wiederum an einer internationalen Veranstaltung messen. «Unser Ziel wäre es sicher, dass wir es an die nationale Messe schaffen», sagt Severin Strebel. Und auch über das Schuljahr hinaus würden sie ihr «TeaLab» gerne weiterführen. «Wir haben uns als Team gut eingearbeitet und das Unternehmen aufgebaut. Es wäre schön, wenn wir so weitermachen und irgendwann einmal erfolgreich sein könnten», so der 17-Jährige. Probleme bereite ihnen aktuell noch das Finanzielle. «Bisher haben wir keinen Ertrag generieren können. Es wäre gut, wenn wir einen Finanzpuffer hätten. Dann könnten wir etwas rumspielen mit dem Angebot und unseren Stand besser auskleiden. Es ist schwierig, innovativ zu sein, wenn das Budget die Kreativität fesselt.»

Die Unternehmerinnen und Unternehmer haben bereits eine Idee, wie sie ihr Angebot optimieren können. «Wir wollen unsere Konzentrate in Fläschchen abfüllen, damit unsere Kunden den Eistee zuhause selbst machen können», sagt Phillip Sauer. Der 18-Jährige kümmert sich als CTO um die Website von «TeaLab». Ihm gefällt die Arbeit als Gründer. «Wir erhalten einen interessanten Einblick, wie es ist, ein Unternehmen zu leiten», sagt er. Auch für Laura ist die Erfahrung positiv: «Wir lernen viel und können die Theorie aus dem Unterricht direkt anwenden. Manchmal ist die Arbeit aber etwas mühsam, weil die Motivation fehlt.»

Auch wenn der finanzielle Gewinn bisher ausblieb, so sieht auch Severin den Nutzen des Projekts. «Wir können Gelerntes umsetzen und sitzen nicht für nichts im Unterricht. Das ist der grösste Gewinn für uns.»

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