Goldmedaille für perfektes Parkett

Anuschka Bürkli hat an der 4. Schweizermeisterschaft der Boden- und Parkettleger die Goldmedaille gewonnen. Am 31. Januar findet die offizielle Preisverleihung statt.

Anuschka Bürkli ist in Würenlos aufgewachsen und seit zwei Jahren begeisterte Bodenlegerin. Foto: skaIhre exakte Arbeit hat ihr bei der 4. Schweizer Meisterschaft der Boden- und Parkettleger die Goldmedaille gebracht. Foto: zVg

Anuschka Bürkli ist in Würenlos aufgewachsen und seit zwei Jahren begeisterte Bodenlegerin. Foto: skaIhre exakte Arbeit hat ihr bei der 4. Schweizer Meisterschaft der Boden- und Parkettleger die Goldmedaille gebracht. Foto: zVg

Anuschka Bürkli macht seit 2011 im Parkettgeschäft Krenz in Dietikon ihre Lehre zur Bodenlegerin mit Fachrichtung Parkett. Ein eher ungewöhnlicher Beruf für eine Frau. An der zierlichen 18-Jährigen fallen als Erstes ihre Ruhe und ihr kräftiger Händedruck auf. «Das Handwerkliche kenne ich von meiner Familie her – mein Vater ist Zimmermann, meine Mutter Malerin», erklärt sie ihre Berufswahl. In der Familie sei immer viel gebastelt worden. «Der Werkstoff Holz hat mich dabei stets am meisten fasziniert.» Ausserdem habe sie die Herausforderung dieser Lehre gereizt.

Je nach Baustelle gebe es jeden Tag etwas anderes für sie zu tun, berichtet sie aus ihrem Arbeitsalltag. Oft sei es ihre Aufgabe, Böden zu restaurieren, zu schleifen und zu versiegeln. «Das mache ich am liebsten», so Bürkli; wenn ein alter, dreckiger Parkettboden voller Löcher nach ihrer Arbeit wieder schön sei. Und: «Ich habe grosse Freude an Detailarbeiten.»

Diese Freude hat ihr sicher auch an den Schweizer Meisterschaften geholfen. Für ihren Parkettboden mit eingelegtem Muster und zwei Treppenstufen mit unterschiedlichen Abschlüssen, für den sie 15 Stunden Zeit hatte, hat sie dort die Goldmedaille gewonnen. Die ersten drei Ränge hätten nah beieinander gelegen, weiss Bürkli: «Wahrscheinlich lags an der Genauigkeit.»

Auf Genauigkeit und saubere Arbeit werde auch in ihrem Lehrbetrieb grossen Wert gelegt. Für manche Arbeiten, bei denen es auf Kraft ankomme, brauche sie dort ein bisschen länger als die männlichen Kollegen. Nicht jede Firma könne sie daher brauchen: «Wer nur einen Arbeiter sucht, der den ganzen Tag Schweres trägt, kann mich nicht brauchen. Da würde ich mich aber auch nicht bewerben.» Den ganzen Tag nur Material herumtragen, wie sie es manchmal von anderen Lehrlingen höre, wäre nicht ihr Ding. In ihrem Lehrbetrieb könn sie oft zu Beratungsgesprächen mit Kunden mit, obwohl das nicht offiziell zur Lehre gehöre. Und mit ihrem Chef dürfe sie oft an Tagungen.

Spezielle Fertigkeiten, die man für den Beruf des Bodenlegers mitbringen müsse, brauche es nicht, dafür aber den Willen, vieles zu lernen. Den Umgang mit verschiedenen Maschinen, zum Beispiel, oder korrektes Ausmessen. «Man sollte praktisch begabt sein, aber der Kopf muss auch bei der Sache sein», sagt Bürkli.

Es gebe Frauen in diesem Beruf, aber eher selten. In ihrer Klasse und im Lehrbetrieb sei sie die einzige. Die Leute seien oft verwundert, berichtet Bürkli: «Die einen sind begeistert, die anderen schockiert.» Auch im weiteren Kollegenkreis habe es die eine oder andere negative Reaktion gegeben: Ob es nicht für etwas Besseres gereicht habe. Anuschka Bürkli zuckt gelassen lächelnd die Schultern: «Es muss ja mir gefallen.»

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