Kloster Fahr braucht Geld für Renovationen

Das Kloster Fahr muss umfassend saniert werden.Foto: bär
Das Kloster Fahr muss umfassend saniert werden.Foto: bär

Montagmorgen, kurz nach neun. Nach einem Ziehen an der Glocke bei der Klosterpforte öffnet Schwester Matthäa das Holzfensterchen im Inneren und die Tür ins Kloster. «Die Besucher müssen sich anmelden und können sich nicht frei im Gebäude bewegen», erklärt kurz darauf Irene Gassmann. Sie ist Priorin des Klosters und damit für den gesamten Betrieb des Klosters Fahr verantwortlich.

Und das ist nicht wenig: Einerseits ist sie um das Zusammenleben der 23 Mitschwestern besorgt. Und andererseits gehört auch die 1944 gegründete Bäuerinnenschule dazu, ebenso wie das Restaurant «Zu den Zwei Raben», ein Landwirtschaftsbetrieb, eine Paramentenwerkstatt mit Handweberei und Nähatelier, in der liturgische Gewänder hergestellt werden, ein Weinkeller und Klosterladen sowie sieben Gästezimmer. «Als Priorin bin ich eine Unternehmerin, und diese Aufgabe macht mir Freude», sagt die 47-Jährige mit einem Lachen im Gesicht. Auch wenn sie im Moment eine schwierige Aufgabe zu erledigen hat: Sie muss 20 Millionen Franken auftreiben, um die anstehende bauliche Renovierung des Klosters finanzieren zu können, die mehrere Jahrzehnte dauern wird.

 Davon sind 11 Millionen für die erste und zweite Etappe nötig, die in den nächsten fünf Jahren realisiert werden sollen. Zum Kloster Fahr gehört nicht nur die barocke Klosteranlage, sondern noch weitere 20 Gebäude, in denen die klösterlichen Betriebe untergebracht sind und die ebenfalls teilweise saniert werden müssen. Die Renovation ist aus Sicherheitsgründen nötig, um die Bausub-stanz zu erhalten, irreparable Schäden zu verhindern und um die Gebäude energietechnisch zu erschliessen. Zur dringendsten und zurzeit laufenden Sanierung gehören die Erneuerung der Elektroinstallationen und der Einbau einer Brandmeldeanlage im Konventgebäude und in der Propstei, was rund zweieinhalb Millionen Franken kosten wird.

Auch die Finanzierung läuft etappenweise. Das Kloster Fahrerwirtschaftet jährlich 200000 Franken, die in die Renovationskosten investiert werden können. Der Rest muss durch freiwillige Beiträge von Gemeinden, Kantonen, Stiftungen, Fonds, Kirchen, Firmen und privaten Spendern gedeckt werden. «Wir gehören zum Kloster Einsiedeln, das uns aber finanziell nicht unterstützen kann, da es selber teure Sanierungen am eigenen Kloster zu zahlen hat.»

 Im Gegensatz zu anderen Klostern, beispielsweise das ehemalige Zisterzienserkloster in Wettingen, gehört das Kloster Fahr nicht dem Kanton und muss sich deshalb selber um die Finanzierung kümmern. Aufgabe von Priorin Irene ist es nun, diese Spenden aufzutreiben. «In Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgruppe des Vereins Pro Kloster Fahr wurde eine Dokumentation zum Renovierungsprogramm erstellt und bei verschiedenen möglichen Sponsoren ein Gesuch eingereicht.» Bereits sind einige finanzielle Unterstützungszusagen eingegangen: Die Stadt Zürich hat 100000 Franken gesprochen, die Einwohner- und Ortsbürgergemeinde Spreitenbach 20000 Franken, die Neuenhofer Ortsbürger 5000 Franken, die Kirchgemeinden des Bezirks Dietikon 200000 Franken, die Kirchgemeinde Spreitenbach 20000 Franken, die Römisch-Katholische Kirchgemeinde Wettingen 5000Franken, die Reformierte Kirchgemeinde Würenlos 1000Franken sowie die Zürcher Kantonalbank 150000 Franken.

Fühlt sich die Priorin wohl dabei, Geld einzutreiben? «Ja, es geht darum, diese Oase im dicht besiedelten Limmattal auch für nächste Generationen zu erhalten.»

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