Künftig keine Rückenschulung mehr

An der Würenloser Schule gibt es künftig keine Rückenschulung durch Fachpersonen mehr. Dafür wird der Schulsport gesichert.

Daniela Rota unterrichtete im Kindergarten und in der Unterstufe zum Thema «Rücken».Foto: zVg
Daniela Rota unterrichtete im Kindergarten und in der Unterstufe zum Thema «Rücken».Foto: zVg

Sieben Jahre lang brachte Physiotherapeutin Daniela Rota den Würenloser Kindergärtlern und Unterstufenschülern spielerisch die Rückenanatomie näher. Viermal pro Jahr besuchte sie die Kinder im Schulzimmer oder vernetzte das Gelernte in der Turnhalle beim Bewegen. Nach den Sportferien wird dieses Angebot gestrichen. Nicht aus finanziellen Gründen, wie Schulpflegepräsident Rainer Kirchhofer auf Anfrage der Limmatwelle sagte. «Wir wollen einen Teil des Geldes, welches für die Rückenschulung aufgewendet wurde, vermehrt im Bereich Schulsport investieren, um diesen langfristig zu sichern», begründet Kirchhofer. Dieser biete ein breites Angebot, von dem viele Kinder lange profitieren.

«Wir finden die Rückenschule ein gutes Projekt», sagt Schulpflegepräsident Rainer Kirchhofer, «doch wir wollen die finanziel-len Mittel breiter einsetzen und deshalb stattdessen das Schulsportangebot finanziell sichern.» Die Primar- und Oberstufenschüler können aus rund 80 verschiedenen gemeindeübergreifenden Sportangeboten aussuchen. In Würenlos finden etwa 20 Kurse statt: von Fussball über Leichtathletik, Skaten, Basketball bis Rugby, Badminton oder Unihockey.

Die Organisation und Koordination dieses Angebots wurde bisher von einem Würenloser Oberstufenlehrer freiwillig übernommen. «Der administrative Aufwand wurde immer aufwendiger, da die Schule stark wächst und der Schulsport sehr beliebt ist», so Kirchhofer. Um das Schulsportangebot langfristig zu sichern, will man die Lehrperson nun für ihre Dienste entschädigen und setzt das Geld künftig im Bereich Schulsport ein. «Zumal der Schulsport auch vom Kanton mitfinanziert wird und die Investition in diesem Bereich somit ein Multiplikator ist.»

Die Kindergärtler können noch nicht vom Schulsportangebot profitieren, haben seit der Einführung der Blockzeiten jedoch eine zusätzliche Turnstunde pro Woche.

Physiotherapeutin Daniela Rota bedauert, dass ihr Projekt in Würenlos nicht weiter finanziert wird. «Weil hier quasi die Wiege des Projekts ist.» Vor sieben Jahren hatte sie nämlich in Würenlos die «Rückenschule» als Pilotprojekt gestartet. Vierteljährlich lehrte sie spielerisch den Umgang mit Rücken, Wirbelsäule und Anatomie und half den Kindern, korrekt zu sitzen und eine aufrechte Haltung einzunehmen. An Elternabenden informierte sie auch Lehrpersonen und Eltern. Das Projekt hat sich etabliert und wird mittlerweile an elf Schulen in fünf Kantonen angeboten und vom Bundesamt für Kultur und Sport sowie dem Departement Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau empfohlen. Daraus entstanden ist auch der Verein «Kinder hoch 3», den Rota präsidiert. In einem Brief informierte die dreifache Mutter die Eltern über die Streichung des Angebots und wird ab April einen privaten Kurs anbieten. «Ich habe auch versucht, Sponsoren für die Finanzierung der rund 5000 Franken zu gewinnen, diese wollen sich aber nicht ins Schulgeschehen einmischen», so Rota.(bär)

 

 

Weitere Informationen zur Rückenschule und zum Kursangebot findet man auf der Homepage unter www.kinderhoch3.ch

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