Petition kritisiert Denkmalpflege
Unter dem Titel «Alterszentrum Würenlos darf nicht an übertriebenem Ortsbild- und Denkmalschutz scheitern» wurden Unterschriften gesammelt und eine Petition eingereicht.
Innert der dreissigtägigen Frist haben bis am Sonntag insgesamt 483 Personen die Online-Petition unterstützt. Weitere 483 Personen taten ihr Anliegen kund, indem sie den entsprechenden Unterschriftenbogen unterzeichneten. Matthias Rufer, Initiant der Petition und Vorstandsmitglied des Vereins Alterszentrum Würenlos, zeigt sich zufrieden; das Anliegen sei auf grosse Unterstützung gestossen, teilt er in einer Pressemitteilung mit.
Rufer richtete sein Anliegen an den Departementsvorsteher Bau, Verkehr und Umwelt (BVU), Stephan Attiger (FDP). Er bittet ihn darum, das Baugesuch nicht nur durch die «wesensgemäss skeptische Denkmalpflege» beurteilen zu lassen, sondern alle Anliegen einzubeziehen. Bei der Interessenabwägung seien unter anderen auch die Innenentwicklung, die Aufwertung des Dorfzentrums und die Schaffung einer Altersinfrastruktur mitzuberücksichtigen. «Der Weg soll für die Realisierung des dringend benötigten Alterszentrums Würenlos freigegeben werden.» Rufer möchte damit verhindern, dass auch das dritte Projekt, in Würenlos ein Alterszentrum zu realisieren, scheitert.
Denn noch im Januar dieses Jahres war man dem eigenen Alterszentrum in Würenlos so nah wie nie zuvor. Nachdem die Alterszentrum Würenlos AG im Oktober 2021 das Baugesuch für den Neubau des Alterszentrums bei der Bauverwaltung eingegeben hatte, es formell geprüft wurde, lag es im Januar öffentlich auf. Aufgrund der ablehnenden Stellungnahme der Kantonalen Denkmalpflege wurde es jedoch sistiert. Es wurde eine Unterlagenergänzung im Bereich Ortsbildschutz verlangt.
Begründet wurde die Kritik mit der Nähe zum Kirchturm und zur alten Mühle, die beide unter kantonalem Denkmalschutz stehen. Der Neubau solle auf den nördlichen und/oder westlichen Teil der Wiese umplatziert werden. Damit soll laut Denkmalpflege erreicht werden, dass die Zentrumswiese nicht in eine Restfläche nördlich des Rössliwegs und in einen verhältnismässig schmalen Bereich entlang dem Furtbach geteilt wird. Anton Möckel (parteilos) sagte damals gegenüber der Limmatwelle, dass dies mit dem geplanten Projekt «Margerite» nicht realisierbar sei: «Falls wir tatsächlich auf anderen Parzellen bauen müssen, starten wir wieder bei null.»
Mit der Unterschriftensammlung will der Verein das verhindern. Bis zum Redaktionsschluss lag noch keine Stellungnahme des Regierungsrats vor.