Tanz und Haggis am fünften Ceilidh
Bereits zum fünften Mal fand am Samstag das Ceilidh statt. Nebst traditionellen schottischen Tänzen und Essen geht es dabei um die unheilbare Krankheit ALS.
Ceilidh (ausgesprochen «Keili») ist gälisch und bedeutet so viel wie Tanz, Zusammenkunft. Zum fünften Mal führten Jenny Bärlocher und ihr Team letzten Samstag diesen geselligen Anlass in der Mehrzweckhalle durch. Der Hintergrund der Veranstaltung mit schottischen Tänzen für alle, die mitmachen wollen, und aus Schottland importiertem Haggis ist allerdings ein ernster; Jenny Bärlochers Vater ist vor 20 Jahren an der unheilbaren Krankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) gestorben. Etwa zur gleichen Zeit wurde die ALS-Vereinigung gegründet. Und seit damals organisiert Bärlocher Veranstaltungen, um ein grösseres Bewusstsein für die Krankheit zu schaffen, an der in der Schweiz jährlich rund 150 Personen erkranken, und die in den meisten Fällen nach drei bis fünf Jahren zum Tod führt. Die Einnahmen aus Eintritt und Konsumation am Ceilidh gehen jeweils an die ALS-Vereinigung. Das erste Ceilidh vor vier Jahren bestand aus 60 Freunden von Jenny und Christian Bärlocher. Inzwischen nehmen 200 Personen am Anlass teil und Jenny Bärlocher sagt lachend: «Ich könnte dreimal so viele Tickets verkaufen.»
Nach einem Film zu ALS zog es die Gäste am Samstag von ihren Stühlen. Mit grosser Begeisterung folgte beinahe der ganze Saal der Musik von zwei eigens aus Irland angereisten Musikern und den Anweisungen von Tanzleiter Chris Harris. Er ist seit 25 Jahren Lehrer für traditionelle Scottish Country Dances und freut sich: «Die Leute hier sind sehr lernbegierig und sie lernen schnell.»
Der Abend stand ganz im Zeichen von Schottland. Der Saal war liebevoll dekoriert, viele Damen trugen Karos und noch mehr Herren mit Stolz ihren Kilt. Ein Herr sagte dazu schmunzelnd: «Wann sonst habe ich die Gelegenheit, ihn zu tragen?» Viele der Gäste waren englischsprachig und kamen zum Teil auch von weit her, sei es aus Deutschland, Dubai oder, wie im Fall von Jenny Bärlochers Schwester, aus Edinburgh.
Speziell in diesem Jahr waren das feierlich vorgetragene Gedicht «Address to a Haggis», in dessen Anschluss das Nationalgericht verspeist wurde, und der Auftritt der «Pipes and Drums of Zurich».