Wald, Kultur und Ortsentwicklung
Die Ortsbürgergemeinde Würenlos hat eine Publikation herausgegeben. Der Titel «Wirchilleozha» ist der Name von Würenlos, wie er im Jahr 870 erstmals schriftlich erwähnt wurde.
Was machen eigentlich Ortsbürgergemeinden? Vielen ist der Begriff zwar bekannt, auch, dass nach der Einwohnergemeindeversammlung diejenige der Ortsbürgerinnen und Ortsbürger ansteht. Doch wer kann Ortsbürger werden? Was sind die Pflichten dieser Gemeinde und wofür gibt sie ihr Geld aus? Zum Tag der Bürgergemeinden und Korporationen, der erstmals am 14. September stattfand, gab die Ortsbürgergemeinde das Buch heraus. In der 48 Seiten starken Publikation, die gratis an alle Haushalte verteilt wurde, sind die Aspekte aufgelistet, welche die Lebensqualität in Würenlos fördern und das Zusammenleben pflegen sollen.
Wie sich Würenlos verändert und entwickelt hat, zeigen Dorfaufnahmen aus dem Jahr 1950 und von heute. Ortsbürgergemeinden werden in der Schweiz auch Burgergemeinden, Bourgeoisie oder Patriziato genannt. Die Ortsbürger waren einst für die Armenfürsorge zuständig. Mit dem Aargauer Gemeindeorganisationsgesetz von 1841 wurden die Einwohner- und die Ortsbürgergemeinde getrennt.
Für eine gute Ortsentwicklung
Die Ortsbürgerinnen und Ortsbürger in Würenlos engagieren sich für kulturelle Belange und eine qualitative Ortsentwicklung. Zudem stellen sie den Wald, Landwirtschaftsfläche, Gewerbe- und Bauland sowie Liegenschaften zur Verfügung.
In Würenlos kann Ortsbürger werden, wer im Dorf aufgewachsen oder während mindestens 25 Jahren hier wohnt und bei der Einreichung des Gesuchs mindestens drei Jahre ununterbrochen in der Gemeinde wohnhaft ist.
Mit «Kulturbatzen» ins Theater
Auch in den anderen Limmattaler Gemeinden sind die Ortsbürger für Kultur, Wald und weitere finanzielle Beteiligungen da. Am Dorffest «900 Jahre Spreitenbach» beteiligte sich die Ortsbürgergemeinde finanziell. Ebenso konnte die Schule im 2023 vom Projekt «Kulturbatzen» profitieren und ein auf das Alter der Schülerinnen und Schüler zugeschnittenes Theater besuchen. In Spreitenbach kann Ortsbürger werden, wer über das Bürgerrecht verfügt, seit mindestens 15 Jahren dort lebt, nicht schwerwiegend mit dem Strafgesetz in Konflikt geraten ist und seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommt.
Pflege des Waldes und Holzverkauf
Die Aufgaben der Ortsbürgergemeinde Neuenhof sind die Pflege und das Bewirtschaften des Ortsbürgerwaldes samt Holzverkauf. Zudem werden soziale Institutionen, Kultur und Vereine unterstützt. Weiter steht der Unterhalt des gesamten Waldwegnetzes im Pflichtenheft. Dazu kommt der Unterhalt und die Vermietung des Waldhauses, des Spychers, der Wohnhäuser und die Bewirtschaftung der fünf Baurechte im Gewerbegebiet Härdli inklusive Tennisareal. Wenn eine Ortsbürgerin heiratet, kann sie für ihren Mann und die Kinder das Ortsbürgerrecht beantragen. Zudem können Personen eingebürgert werden, die für die Ortsbürger oder in der Einwohnergemeinde etwas geleistet haben.
In der Gemeinde Killwangen müssen Schweizerinnen und Schweizer für das Ortsbürgerrecht während zehn Jahren in der Gemeinde gelebt haben. Eine erleichterte Einbürgerung gibt es, wenn das Ortsbürgerrecht durch Vater, Mutter oder den Ehegatten besteht.