«Wir wollen keinen Dichtestress»

384 Erwachsene und 115 Kinder sind von Mai 2023 bis heute nach Würenlos gezogen. Am Neuzuzügeranlass bekamen sie einen Blick über die Region.

«Von hier aus können Sie Ihre neue Wohngemeinde von oben sehen», sagte Gemeindeammann Anton Möckel (parteilos) zu den Neuzuzügerinnen und Neuzuzügern, die ihm auf den «Gipf» gefolgt waren. Tatsächlich: Ein paar hundert Meter oberhalb des Schwimmbads Wiemel erstreckt sich ein Fernblick über die ganze Region. Seit 1900 sind Oetlikon und Kempfhof und seit 2008 auch das Kloster Fahr Weiler, die zur Gemeinde Würenlos gehören. «Sie wurden zwangsfusioniert», so Möckel. Seither ist Würenlos nicht räumlich, aber einwohnermässig gewachsen: Zurzeit leben rund 6850 Personen in der Gemeinde, Tendenz steigend. Die neu bezogenen Überbauungen Steinhof und Huebacher brachten 200 respektive 80 Einwohner nach Würenlos.

Würenlos soll Dorf bleiben

Das Bevölkerungswachstum gibt immer wieder zu reden. Im Mai forderte der im Januar gegründete Verein «Für ein lebenswertes Würenlos» in einer Petition, die Einwohnerzahl auf 7300 Personen zu beschränken. «Sie wollen nicht, dass Sie nicht kommen», sagte Anton Möckel zu den Neuzuzügern, «sie wollen einfach, dass Würenlos ein Dorf bleibt.» Wie der Blick auf Würenlos zeigte, gibt es keine Hochhäuser wie in Wettingen oder Spreitenbach. «Die Würenloser haben sich in den 70er-Jahren dagegen gewehrt», so Möckel. Und auch die Bau- und Nutzungsordnung, die gerade überarbeitet wird, sieht keine Gebäude vor, die höher als drei Geschosse plus Attika sind. Die vom Kanton geforderte Bevölkerungsdichte von 70 Einwohnern pro Hektare wird mit den vorgesehenen 69,8 Personen knapp erfüllt. «Wir wollen keinen Dichtestress. Die Wohnqualität ist etwas vom Wichtigsten für die Erholung. Deswegen sind Sie ja wahrscheinlich auch nach Würenlos gezogen.»

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