Ziel ist ein möglichst kleines Defizit
«Wir möchten uns auch weiterhin als kleiner Betrieb behaupten», sagt Monika Ender. Sie ist Zentrumsleiterin der Würenloser Spitex und positionierte sich klar zur derzeitigen Strategie des Vereins.
An der alljährlichen Mitgliederversammlung am vergangenen Freitagabend in der Alten Kirche präsentierte Monika Ender zusammen mit dem Vorstand das Geschäftsjahr 2012 und gab einen Ausblick auf die weitere Planung.
Die Zahlen sprechen für sich:17 ausgebildete Mitarbeiterinnen aus Pflege und Hauswirtschaft betreuten im vergangenen Jahr während mehr als 22000 Arbeitsstunden insgesamt 146 Klienten. «Ein gutes Jahr», wie Monika Ender feststellt. Über 15000 Kilometer legten sie dafür im Dorf zurück, «dreimal Moskau und zurück», rechnet Vereinspräsident Nico Kunz nach. Dass diese Wegzeiten nicht verrechnet werden können, sei nur eine von verschiedenen Hürden im Spitex-Alltag, erklärt Kunz. Der 29-jährige Präsident würde immer wieder gefragt, wie der Fehlbetrag entstehe, für den die Gemeinde jedes Jahr mit einer Defizitgarantie bürge. Allein 2012 belief sich diese Summe auf knapp eine halbe Million Schweizer Franken, für 2013 sind 550000 Franken budgetiert. «Als Non-Profit-Organisation entsteht für uns immer eine Diskrepanz zwischen verrechenbaren und nicht verrechenbaren Leistungen», gibt Gaby Hiltpold, stellvertretende Zentrumsleitung Administration, zu bedenken. Daher sei ein möglichst kleines Defizit das erklärte Ziel.
«Spenden und Legate helfen uns dabei, die Finanzen im Lot zu halten», führt Hiltpold weiter aus. So wurde 2012 ein neues Einsatzfahrzeug mittels Spendengeldern angeschafft – zur finanziellen Entlastung der Gemeinde. Eine weitere Strategie zur Kosteneinsparung sieht Ender in der Integration der Spitex in das zukünftige Alterszentrum, «hin zu einer Altersversorgung für Würenlos aus einer Hand». Dass bei allem Sparwillen die Qualität der Krankenpflege nicht leide, zeigte das Ergebnis der Klientenbefragung in 2012: Über 90 Prozent der Nutzer in Würenlos gaben an, sehr zufrieden mit dem gegenwärtigen Leistungsspektrum zu sein.
Seit letztem Jahr ist die Würenloser Spitex zudem Ausbildungsbetrieb, für Ender eine «erfreuliche Entwicklung unserer Professionalität». Die Zentrumsleiterin macht sich stark für den Ausbau des örtlichen Hilfsangebots: «Einen bedarfsgerechten Mahlzeitendienst oder die Versorgung von alleinstehenden Klienten würden wir gern zukünftig bereitstellen», so Ender. An eine Vergrösserung des Betriebs wolle sie jetzt jedoch noch nicht denken, «wir bleiben klein – zumindest bis das Alterszentrum kommt».