«Das LEtzte Wort»

Sibylle Egloff Francisco, Redaktorin

«Auch mit einer Lehre kann man Karriere machen.» Die Aussage von André Crelier, der 36 Jahre lang für die Hächler-Gruppe arbeitete und an der Entstehung mancher Gebäude in der Region mitwirkte, macht Mut und gibt Motivation (siehe Artikel auf Seite 4/5). Er selbst zog eine Maurerlehre einem Studium vor. Dank unseres dualen Bildungssystems ist esmöglich, seine beruflichen Ziele auf verschiedenen Wegen zu erreichen. Das zeigt sich auch im Journalismus. Viele von uns haben ein Studium absolviert, doch bei Weitem nicht alle. Was zählt, sind Schreibtalent, Fleiss und natürlich ein bisschen Glück.

Ein Studium ist in der Schweiz kein Garant für eine erfolgreiche Laufbahn. Das sehe ich bei Bekannten, die nach ihrem Studium bereits das vierte Praktikum machen und immer noch keine Festanstellung finden. Oder auch bei Personen mit einem ausländischen Abschluss, die Mühe haben, in der Schweiz in ihrer Branche eine Anstellung zu erhalten – eine Verschwendung von Potenzial und Ressourcen! Doch das ist eine andere Baustelle.

Anders verlief die Geschichte eines afghanischen Flüchtlings, den ich kürzlich interviewen durfte. Er lebt seit zehn Jahren in der Schweiz, hat eine Lehre zum Maler absolviert, ist als interkultureller Dolmetscher tätig und hat sich dieses Jahr mit seinem Malergeschäft selbstständig gemacht. Ein Beispiel für eine mehr als gelungene Integration und hoffentlich der Anfang einer erfolgreichen Karriere. Aber nur, weil er dazu bereit war, seinen Weg zu ändern, wie er mir erzählte. Denn eigentlich wollte er sich zum Informatiker ausbilden lassen und studieren.

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