Können sich wieder sportlich messen
Nadja Keller und Manuela Benz vom STV Neuenhof laden am Auffahrtswochenende zu den Aargauer Meisterschaften im Geräteturnen nach Neuenhof. Sie und das OK-Team sorgen dafür, dass 450 Kinder trotz Corona wieder an einem Wettkampf teilnehmen können.
Nadja Keller und Manuela Benz schreiten durch die Zentrumsturnhalle in Neuenhof. Im grossen Raum wirken die beiden fast etwas verloren. Nicht mehr lange und die Halle füllt sich mit Kindern. Am Auffahrtswochenende am 15. und 16. Mai finden hier die Aargauer Meisterschaften im Geräteturnen der Kategorien K1 und K2 statt.
«Wir freuen uns sehr auf den Anlass und sind schon gespannt, was uns die kleinen Turnerinnen und Turner zeigen werden», sagt Nadja Keller. Sie und ihre Kollegin Manuela Benz kümmern sich als OK-Präsidentinnen um die Organisation des Wettkampfs. Beide sind langjährige Geräteturnleiterinnen des STV Neuenhof. Dieser empfängt die 450 Turnerinnen und Turner als Gastgeber gemeinsam mit dem Aargauer Turnverband in Neuenhof.
Meisterschaften wurden um ein Jahr verschoben
Die Veranstaltung wäre eigentlich bereits vor einem Jahr durchgeführt worden – doch die Pandemie machte die Pläne zunichte. Die Krise ist auch 2021 noch nicht ausgestanden, doch absagen ist dieses Mal keine Option. «Uns ist es wichtig, dass die Kinder endlich wieder an einem Wettkampf teilnehmen können. Die Mädchen haben sich seit fast zwei Jahren nicht mehr an einem Turnier messen können», sagt Benz. Weil je nach Verein aufgrund von Covid-19 mehr oder weniger trainiert werden konnte, wird sich das Niveau der Teilnehmenden unterscheiden. «In Anbetracht dessen haben wir beschlossen, dass alle Kinder eine Auszeichnung erhalten werden», sagt Keller. Die Freude am Turnen solle im Vordergrund stehen. «Es ist gut, dass die Kinder wieder ein Ziel haben. Sie wissen nun, weshalb sie die Zehen besonders gut strecken und eine schön gespannte Haltung haben müssen», so Keller. Für die Leiterinnen und Leiter sei es eine Genugtuung, dass der Wettkampf möglich ist. «So sieht man das Ergebnis der vielen Stunden, die man in das Training der Kinder investiert hat», findet Keller.
Das Virus erfordert jedoch spezielle Massnahmen. Neben Contact-Tracing und Maskenpflicht für alle Personen über zwölf Jahren sind keine Zuschauer zugelassen. «Die Kinder werden von den Eltern nach dem ‹Kiss and Gym›-Prinzip ausgeladen und nach dem Event wieder abgeholt», erklärt Benz. Das habe für etwas Enttäuschung gesorgt. «Viele Mamis, Papis, Grosseltern sowie Gotte und Götti hätten gerne mit den Kleinen mitgefiebert.» Doch das OK hat auch dafür eine Lösung gefunden. «Wir werden die Eindrücke des Anlasses auf Video festhalten und dieses auf unserer Website veröffentlichen», sagt Benz.
Da die Benutzung der Garderoben und der Duschen nicht gestattet ist, müssen die Teilnehmenden bereits umgezogen anreisen. Nach ihrem Turneinsatz bleiben die Kinder nicht wie üblich am Anlass und feuern ihre Gspänli an, sondern gehen direkt nach Hause. Aus diesem Grund ist auch die Festwirtschaft kleingehalten. «Es wird ein Take-away-Angebot mit einem Hot-Dog- und einen Glace-Stand geben», sagt Keller. Die Rangverkündung findet digital statt und ist ebenso auf der Website des Anlasses ersichtlich.
Sie hatten vier Monate statt ein Jahr Vorbereitungszeit
Benz, Keller und das restliche OK-Team hatten wegen der fehlenden Planungssicherheit statt ein Jahr lediglich vier Monate Zeit, um den Wettkampf auf die Beine zu stellen. «Wir mussten kreativ sein und flexibel bleiben, da wir uns nicht auf das Dossier von 2020 stützen konnten», sagt Keller und Benz ergänzt: «Es war eine intensive Zeit, doch das ganze Team war sehr effizient und hat sich ins Zeug gelegt. Zudem konnten wir auch auf die Unterstützung der Gemeinde Neuenhof zählen.» Sogar Sponsoren hätten sie in der kurzen Zeit gefunden.
«Viele, die letztes Jahr dabei gewesen wären, unterstützen uns wieder. Nun einfach mit einem kleineren Betrag. Ein paar haben abgesagt, dafür kamen ein paar neue Gönner hinzu», sagt Benz. Die Vorfreude der Präsidentinnen ist gross. Keller sagt: «Der Aufwand lohnt sich schon nur, wenn wir an all die lachenden Gesichter der Turnerinnen und Turner denken.»