Eine starke Anlaufstelle

Den Samaritervereinen ist in den letzten Jahren starke Konkurrenz erwachsen. Mit der Professionalisierung des gemeinsamen Sekretariats versuchen sie nun, wieder die lokalen Ansprechpartner für Erste Hilfe zu werden.

Nothilfekurs Praktische Übung mit einem Autounfall.Foto: ho
Nothilfekurs Praktische Übung mit einem Autounfall.Foto: ho

Vor 15 Jahren entschieden sich die Samaritervereine Lägern Wettingen, Wettingen Dorf, Würenlos, Neuenhof, Spreitenbach, Baden, Ober- und Untersiggenthal für ein gemeinsames Kurssekretariat unter dem Namen «Samaritervereine Aargau Ost». Eine solche Stelle war nicht nur neuartig und zukunftsweisend, sondern konnte auch von einem Vereinsmitglied nebenbei geführt werden.

Inzwischen ist den ehrenamtlichen und freiwilligen Samaritern starke Konkurrenz erwachsen: Rettungsorganisationen, Klub- und Rettungsschulen und nicht zuletzt Fahrlehrer bieten heute ebenfalls Nothilfe- und andere Kurse an. Sie haben eines gemeinsam: Sie verfügen alle über ein professionelles Sekretariat.

Kurse sind nebst dem Postendienst an Veranstaltungen die Haupttätigkeit der Samaritervereine. Diese haben jetzt erkannt, dass es nicht mehr genügt, in den Kursen die neusten Mittel und die besten Ausbildner zu haben: Man muss auch den Kundendienst vor und nach dem Kurs sicherstellen. Es reicht auch nicht mehr, darauf zu warten, bis die Anmeldungen hereinflattern: Es braucht eine Professionalisierung in der Öffentlichkeitsarbeit und im Marketing, um Neukunden, zum Beispiel Firmen, zu gewinnen.

Deshalb und zur Entlastung der Vereinsvorstände in administrativen Belangen werden sieben der eingangs erwähnten acht Samaritervereine am 1. April den neuen Regionalverein SVAO (Samaritervereine Aargau-Ost) gründen. Untersiggenthal hat sich entschieden, einen eigenen Weg zu gehen. Auch die anderen sieben Samaritervereine, die zusammen rund 250 Mitglieder haben, bleiben eigenständig. Als erste SVAO-Präsidentin wird sich Lilian Zeindler aus Würenlos zur Verfügung stellen: «Eigentlich läuft es wie bisher weiter», sagt sie, «die Vereinsstrukturen bleiben unverändert. Aber wir streben an, dass man uns Samariter wieder stärker wahrnimmt und die Kurse besser ausgelastet sind.» So solle auch sichergestellt werden, dass die Samariterlehrer in den Vereinen die vom Interverband für Rettungswesen vorgeschriebene Kurstätigkeit ausweisen können, um ihre Zertifikate nicht zu verlieren. An Zeindlers Seite in der Geschäftsleitung (Vorstand) sind Christian Bassler (Lägern Wettingen) und Jacqueline Magni (Obersiggenthal) vorgeschlagen.

Mit der Gründung dieses Dachvereins wollen die Samariter nicht nur die Weichen für die nächsten 15 Jahre stellen; es wird auch der rechtliche Rahmen geschaffen, um einen Geschäftsstellenleiter anstellen zu können. Für den Anfang ist ein Pensum von 10 bis 20% vorgesehen, das wenn möglich aus den eigenen Reihen besetzt werden soll. Leistungsvereinbarungen regeln, was der SVAO zugunsten der angeschlossenen Samaritervereine erbringt. Die Kursadministration wird für alle obligatorisch zentralisiert. Welche zusätzlichen Dienstleistungen im Sekretariats- und Kassenbereich über das «Basisangebot» hinaus bezogen werden, kann jeder Samariterverein für sich selbst festlegen.

www.samariter.ag

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