31 Kunstwerke zu Leben erweckt
Was mit dem 700. Geburtstag der Eidgenossenschaft 1991 seinen Anfang nahm, das haben die pensionierten Lehrkräfte Käthi Häfliger und Heinz Ackle nun in einem Film festgehalten: die Kunstwerke des Kulturwegs Limmat.
Suzana Subotic (31) hält ihren Zauberstab durch den Wasserstrahl oder sie läuft mit einem Schwert auf den Raumknoten zu. Im schwarz-weissen Trickfilm erschient sie als «Zauberfee», welche die Kunstwerke lebendig werden lässt. Das Ganze ist als Trickfilm in Schwarz-Weiss gehalten und wirkt dadurch mystisch.
Über 40 Jahre arbeiteten Käthi Häfliger und Heinz Ackle an der Realschule Neuenhof, 2017 wurden sie pensioniert. Auf die Idee, den Kulturweg Limmat mit seinen nunmehr 31 Kunstwerken mit einem Film zu würdigen, kamen sie auf einem ihrer Spaziergänge auf der Klosterhalbinsel. Beim Kunstwerk «Grosses Weib» von Rudolf Blättler setzten sie sich auf die Bank. Sie fragten sich, wie der Mann zum Namen des Werkes kam und was er den Betrachtenden mit auf den Spazierweg geben wolle. So sahen sie sich die anderen 30 Kunstwerke genauer an. Der Kulturweg führt vom Neuenhofer Stausee über die Wettinger Klosterhalbinsel in die Badener Altstadt und nach Ennetbaden. Zum 700. Geburtstag der Eidgenossenschaft organisierten die Gemeinden Baden, Wettingen und Neuenhof 1991 die Ausstellung mit Freilichtskulpturen, Kunstinterventionen und Plastiken entlang beider Limmatufer.
«Zauberfee» Suzana
Ihre Idee für den Trickfilm: Die Kunstwerke sollten als Metamorphosen durch die Zauberfee Suzana Subotic erweckt werden. Entstanden sind bis Ende 2023 31 Kurzfilme in Schwarz-Weiss à 1,5 Minuten. Heinz Ackle hat mit I-Phone und Drohnen gefilmt, seine Zeichnungen sind die Basis des Films. Zurück zu den Kunstwerken: Um Kurt Sigrists «Zwei Einsiedeleien» von 1991 darzustellen, läuft Suzana Subotic im Film mit Umhang und einer Laterne am Holzstab in die Einsiedelei und erhellt diese mit ihrem Licht. Das Muster der Wände verändert sich, nebenan rauscht die Limmat. Dann verändert sich die ganze Szenerie. Menschen sind zu sehen, die sich vor den Gemeindehäusern der drei Gemeinden treffen. Untermalt ist der Ausschnitt mit geheimnisvoller Musik.
Spontan zugesagt
Käthi Häfliger, Heinz Ackle und Suzana Subotic kennen sich schon lange. 16-jährig kam die damals angehende Dentalassistentin in den «Stiftentreff» des Paares an der Schule Neuenhof. Die 31-Jährige arbeitet heute als Geschäftsassistentin einer Spitex. Als die Anfrage der beiden kam, sagte sie spontan zu. Vom Ergebnis ist sie begeistert: «Der Film ist mega schön gemacht, es war interessant dabei zu sein, denn ich habe sonst weniger mit Kunst zu tun», sagt sie.
Für 100 Franken verkauft das Paar den Film an Schulen und andere Interessierte auf einem USB-Stick. Das Ziel für die Schulen: «Die Jugendlichen sollten durch die Werke assoziativ auf eigene Geschichten kommen, erfinden, fantasieren. Die Umsetzung könnte textlich oder mit Bildern umgesetzt werden»», so Heinz Ackle. Der Erlös geht an die Kultur- und Sportschule ADEC auf den Kapverdischen Inseln für eine nahrhafte Suppe zum Mittagessen. Interessierte können sich melden unter heinz.ackle@gmx.ch.