Chef mit einem Graffiti beschenkt

Die Mitarbeiter der Firma Eduard Meier AG haben ein Graffiti an den Werkhof in Wettingen sprayen lassen. Als Geschenk für ihren Chef.

Urs Meier (r.) mit seinen Mitarbeitern bei der Enthüllung des Graffitis. Fotos: zVg
Urs Meier (r.) mit seinen Mitarbeitern bei der Enthüllung des Graffitis. Fotos: zVg

Ja, es sei wohl aussergewöhnlich, dass man dem Chef ein solches Geschenk mache, sagen die Mitarbeiter. «Doch wir haben auch einen speziellen Chef, einen richtigen Patron, wie man ihn von früher kennt. Er ist einfach ein guter Typ», sagt Bauführer Roland Laube. «Das Wohl der Mitarbeiter steht bei ihm im Vordergrund», doppelt Martin Zimmermann, Leiter Finanzen, Personal und Administration, nach. Wohl deshalb hätten die 25 Mitarbeiter gerne ins eigene Portemonnaie gegriffen und das Geld für die Finanzierung des mehrere Tausend Franken teuren Graffitis sofort zusammengehabt. Seit Freitagabend sticht an der Otelfingerstrasse beim Dorfeingang Wettingen das knapp 50 m² grosse Bild ins Auge.

Die Idee für das Graffiti hatte Roland Laube während der Arbeit auf der Grossbaustelle Sydefädeli in Zürich-Wipkingen. Laube gefielen die Graffitis, die über Nacht auf den dem Abbruch geweihten Hauswänden entstanden und über die in der Sendung «10 vor 10» auch das Schweizer Fernsehen (SF) berichtete. «Ich dachte mir, so etwas müsste man an die leere Wand unseres Werkhofs sprayen.» Auf der Baustelle lernte Bauführer Laube dann die beiden Künstler kennen. Nachdem auch die Mitarbeiter die Idee unterstützten und das Geld für die Finanzierung gesammelt war – je zur Hälfte von den Mitarbeitern und von Sponsoren – nahm Polier Claudio Madaschi die Ausführung an die Hand. Während der Chef Urs Meier in den Ferien weilte, sprayten die beiden Künstler Claude Lüthi und Marc Furer während knapp vier Tagen Bagger und Lastwagen an die Werkhofmauer. «Wir sind begeistert, das Graffiti sieht aus wie ein Foto», freuen sich Laube, Madaschi und Zimmermann über die knapp50 m² grosse Hommage an ihren Chef.

Am vergangenen Freitag wurde dieser dann mit einem Apéro überrascht und das Bild enthüllt. Er war zutiefst gerührt über die Überraschung seiner Mitarbeiter. «Es ist eine Riesenfreude, von den eigenen Mitarbeitern beschenkt zu werden und etwas vom Schönsten, was einem Chef passieren kann.» Ein Rezept, als Chef bei den Mitarbeitern geschätzt zu werden, hat er nicht, sondern sagt: «Bei allen Sorgen und roten Köpfen, die es auch bei uns gibt, sind wir ein gutes Team und tragen einander Sorge. Vielleicht ist das der Grund, warum bei uns so gute Stimmung herrscht.»

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