Die vergängliche Blumenkunst
«Für mich war schon als Kind klar, dass ich in der grünen Branche arbeiten will», sagt Urs Iten.

Bevor er sich jedoch zum Floristen ausbilden liess, machte er eine Lehre als Gärtner. Auch wenn er danach nicht mehr in diesem Beruf tätig war, sei diese Entscheidung im Nachhinein die richtige gewesen. «Ich weiss, woher Pflanzen kommen, wo sie wachsen, und habe mir ein gutes Grundwissen angeeignet.» Im Blumengeschäft Toscanini, das er vor 16 Jahren zusammen mit Yvonne Vogel und Manuela Bruggisser gegründet hat, werden auch Outdoor-gestaltungen angeboten. «Heute Nachmittag habe ich beispielsweise bei einer Kundin die Winterbepflanzung abgeräumt.»
Seine Passion gehört aber klar der Floristik; den Farben und Formen. «Blumen sind die schönen Worte der Natur, sie sind der Sonnenschein und die Nahrung für die Seele», steht auf der Website von Toscanini. Diesem Motto entsprechend, übt Iten sein Handwerk denn auch aus. «Mein Ziel ist es, Kundenwünsche zu erfüllen.»
Als Mann in einer Frauenbranche tätig zu sein, hat ihn nie gestört. In seinem Umfeld löse es Bewunderung und Erstaunen aus, negative Rückmeldungen gebe es keine. Wie in vielen anderen Branchen haben jedoch auch die Floristen ein Nachwuchsproblem, insbesondere Männer für den Beruf zu gewinnen. Im Aargau werden zurzeit 79 Lernende ausgebildet – darunter ein Mann. Trotz langen Arbeitszeiten und Einsatz am Samstag würde Urs Iten sofort wieder in die Branche einsteigen: «Der Laden ist mein Kind, die Blumen sind meine Leidenschaft.» Deshalb liess er sich auch zum Meisterfloristen ausbilden, ist als Prüfungsexperte tätig und arbeitet im Floristenverein mit. Selbstverständlich also, dass es ihm Freude bereiten würde, wenn er als Floristen-Schweizer-Meister seine Branche in der ganzen Schweiz vier Jahre lang repräsentieren dürfte.
Kloster Wettingen, Schweizer Meisterschaft der Floristen, Sa, 9.4., 13–18 Uhr und So, 10.4., 10–17 Uhr, öffentliche Ausstellung der Meisterwerke.