Gegen den Regen half die Sonne im Herzen

Risotto, Ukraine und viel Schweiz − das war die Bundesfeier auf dem Rathausplatz.

Es war ein verregneter 1. August in diesem Jahr. Wie fast in der ganzen Schweiz trat auch in Wettingen niemand im Morgenrot daher. Auch das Strahlenmeer suchte man vergebens. Jedoch nur, wenn man es am Himmel suchte. Denn die Wettinger trugen das Strahlenmeer in ihren Gemütern. Trotz des grauen Himmels wussten sie nämlich den Nationalfeiertag gebührend zu zelebrieren. Tolle Stimmung, Treffpunkt der Generationen und Kulturen und eine eingängige musikalische Umrahmung sorgten dafür, dass der 175. Geburtstag der Eidgenossenschaft in bester Erinnerung bleiben darf. Es war ein gemütliches Zusammensitzen. Aufgestanden wurde nämlich ausschliesslich für den Schweizerpsalm.

Risotto, Musik und viel Dankbarkeit

Die beiden Redner in Wettingen waren Gemeindeammann Roland Kuster und traditionsgemäss Grossratspräsident Lukas Pfisterer. Begonnen hatte Roland Kuster. Jedoch nicht mit einer Rede über die Eidgenossenschaft, sondern er begann mit Worten des Danks. An Hans Utz, der sich für das feine Risotto verantwortlich zeigte, an Franz Blaser, der für die gute Musik des Blasorchesters Baden Wettingen sorgte, oder an Louis Schneider, der für den reibungslosen Service im Zelt schaute. Auch der «Versicherung des Festes», dem Samariterverein Wettingen Dorf, wurde ihre Zeit verdankt. Nach diesen Worten folgten schliesslich auch solche, die zum Nachdenken anregen sollten. So wies Kuster auf die Lage in Europa hin. «Noch immer ist Krieg. Menschen fliehen. Und Wettingen will helfen», stellte er klar. Solidarität sei eine schweizerische Eigenschaft.

Von der grössten Stadt ins grösste Dorf

Lukas Pfisterer drückte seine Verbundenheit mit der Gemeinde Wettingen aus und nannte hierbei: «Auch wenn ich aus Aarau, der grössten Stadt im Aargau, komme, bereitet es mir grosse Freude, in das grösste Dorf des Aargaus eingeladen worden zu sein.» Er grub für seine Festansprache tief in der Kiste mit den Geschichtsbüchern und wollte mit seiner Rede die Geschichte der Schweiz, des Aargaus und auch Wettingens Revue passieren lassen. Da Wettingen aufgrund des Klosters und seiner Lage am Fusse der Lägern und an der Limmat für den Aargau immer eine besondere Bedeutung hatte, nannte er die Gemeinde auch treffend «Stern an der Limmat». Er erinnerte daran, dass Alberich Zwyssig, ein ehemaliger Klosterschüler in Wettingen, mit seiner Festmesse die Melodievorlage für den späteren Schweizerpsalm geschrieben hatte. Auch wies er das Publikum daraufhin, dass all die schönen Dinge im Land aufgrund der «Harmonie der Gegensätze» auch Arbeit seien. «Engagieren sie sich für unser Land», bat er die Anwesenden.

Schliesslich kam es, wie es kommen musste: Die Wettingerinnen und Wettinger erhoben sich zum Singen der Nationalhymne und stiessen gemeinsam an. Trotz Regen und Wind war der Nationalfeiertag in Wettingen wärmer als viele andere Tage mit Sonnenschein.

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