Knappes «Nein» zur Spezialzone «Berg»
Mit 23 Nein zu 22 Ja, bei einer Enthaltung, sprach sich der Einwohnerrat in der durch die SVP-Fraktion beantragten geheimen Abstimmung gegen die Spezialzone «Berg» aus.

Nach langem Planungsprozess bestand für die Stiftung «Begegnung mit Tieren» Hoffnung, dass mit der Behandlung im Einwohnerrat der bestehende Therapiebetrieb langfristig weitergeführt werden könnte. Wer jedoch im Vorfeld die Fraktionsberichte las, stellte fest, dass die Vorlage – und damit der Eingriff in die Natur, der durch den Kanton als «knapp vertretbar», also vertretbar eingestuft wurde – einen schweren Stand haben dürfte. Dies äusserte sich auch im Votum der GLP-Einwohnerrätin Manuela Ernst. Für sie war die Formulierung des Kantons, dass ein sehr hohes öffentliches Interesse an tiergestützter Therapie bestehe, unverständlich. In einer knapp einstündigen Diskussion teilte Leo Scherer (WG) für einmal die Meinungen der SVP und der GLP hinsichtlich der Unstimmigkeiten und bekräftigte seine ablehnende Haltung mit negativen Aussagen dem zuständigen kantonalen Departement gegenüber.
Befürworter Lukas Rechsteiner (EVP), Mitglied der Geschäftsprüfungskommission, erinnerte daran, nicht in Polemik und Vermutungen zu verfallen. Margit Wahrstätter (EVP), die frühere Schulleiterin der heilpädagogischen Schule Wettingen (HPS), bekräftigte in ihrem Votum den Nutzen der Tiertherapie bei Kindern und Erwachsenen. Die Realisierung des Tiertherapiehofes wurde äusserst knapp mit 22 Ja zu 23 Nein bei einer Enthaltung abgelehnt.
Therapiebetrieb entwickelt
Seit 1998 bietet die Familie Sozzi an der Bergstrasse in Wettingen das Therapieangebot «Begegnung mit Tieren» an. Über all die Jahre hat sich ein bedeutsamer Therapiebetrieb, insbesondere im Bereich der tiergestützten Therapie, entwickelt, der sozial benachteiligten, psychisch kranken oder Menschen mit Beeinträchtigungen in hohem Masse Entwicklungsunterstützung bietet. Zur Weiterführung des Therapiebetriebes wurde im November 2013 die «Stiftung Begegnung mit Tieren» gegründet.
Der Landwirtschaftsbetrieb wird seit der Übergabe am 1. Januar 2019 durch die nächste Generation der Familie Sozzi weitergeführt. Um den Therapiebetrieb langfristig den Anforderungen entsprechend nachhaltig weiterzuführen, sollte eine Fläche von 4460 Quadratmetern oder rund 100-mal 46 Metern von der Landwirtschaftszone in eine neu zu schaffende Spezialzone «Berg» umgezont und in diesem Bereich die überlagernde Landschaftsschutzzone aufgehoben werden. Die Entwicklungsträger kamen für die Kosten für die Ausarbeitung des Planungsentwurfs auf.
Kein Geld für mehr Bäume
Der Kommunale Gesamtplan Verkehr (KGV) sieht vor, im Rahmen der anstehenden Sanierung die westliche Tägerhardstrasse von einer Hauptsammelstrasse in eine Quartiersammelstrasse abzuklassieren. Mit dem vorliegenden, umfassend ausgearbeiteten Projekt, für welches die Ressortvorsteherin Kirsten Ernst (SP) seitens der Finanzkommission gelobt wurde, wird der Abschnitt einer Tempo-30-Zone zugewiesen und verkehrsberuhigend umgestaltet. Nebst einer Fahrbahn für den Mischverkehr wird in östlicher Fahrtrichtung (leicht bergauf) ein Velostreifen erstellt. Die bis anhin ausgewiesenen Parkfelder werden in diesem Abschnitt zugunsten der Verkehrssicherheit ersatzlos gestrichen.
Um Bäume zu pflanzen, werden Flächen entsprechend aufgebrochen. Obwohl 2019 der Klimanotstand ausgerufen wurde, hat der Rat den Antrag, den Kredit um 20000 Franken für das Pflanzen zusätzlicher Bäume zu erhöhen, mit 19 Ja zu 27 Nein abgelehnt. Der vorliegende Kreditantrag über 3,472 Millionen Franken wurde ohne Gegenstimme genehmigt.
Klares Ja zum Tanklöschfahrzeug
Damit die Feuerwehr ihren Kernauftrag zum Schutz der Bevölkerung jederzeit erfüllen kann, ist sie auf funktionierendes, sicheres und geprüftes Material angewiesen. Um das im Jahr 2001 angeschaffte Tanklöschfahrzeug zu ersetzen, hat die Feuerwehr eine Beschaffungskommission eingesetzt, welche diverse Varianten geprüft hat. Angeschaut wurden dabei auch alternative Antriebstechniken. Die Vergleiche der positiven und der negativen Aspekte haben aufgezeigt, dass die Beschaffung eines Fahrzeuges mit Verbrennungsmotor die aktuellen Anforderungen der Feuerwehr am besten erfüllt und für eine Milizfeuerwehrorganisation die geeignetste Lösung ist. Die Aargauische Gebäudeversicherung (AGV) sichert nach zwanzig Betriebsjahren einen Subventionsbeitrag von 165 000 Franken zu. Die Beschaffung war im Rat unbestritten. Auf Antrag der Fraktion SVP wurde die bis anhin geltende Abschreibungsdauer für Spezialfahrzeuge von 15 auf 20 Jahre erhöht. Das Kreditbegehren von 630 000 Franken wurde einstimmig genehmigt.
Zu Beginn der Sitzung wurde Sophie Bürgler (Die Mitte) anstelle der zurückgetretenen Ariane Dieth (Die Mitte) in die Pflicht genommen. Nebst Gemeinderat Sandro Sozzi hatten sich auch vier Parlamentsmitglieder für die Sitzung entschuldigt.