Kreditanträge und eine Sonderzone
Nebst dem mit Emotionen behafteten Entscheid über die «Spezialzone Berg» hat der Einwohnerrat an seiner nächsten Sitzung auch über zwei Kreditbegehren zu entscheiden: Sanierung und ein neues Tanklastfahrzeug.

Die Feuerwehr braucht gutes Material und angepasste Maschinen. Vor diesem Hintergrund soll ein Tanklöschfahrzeug ersetzt werden. Eine durch die Feuerwehr eingesetzte Beschaffungskommission hat eine umfangreiche Variationenevaluation durchgeführt. Dabei hat die Evaluation eines 2-achsigen Fahrzeugs mit Allrad und einer Doppelkabine am besten abgeschlossen. Wie in vielen Bereichen muss auch am nationalen und internationalen Markt mit einer Beschaffungsdauer von 1 ½ bis 2 Jahren ab Bestellung gerechnet werden. Dadurch müssen die vorhandenen Fahrzeuge auch einige Jahre über den End-of-Life-Zeitpunkt hinaus einsatzbereit gehalten werden. Mit zunehmendem Alter wird es aber auch immer schwieriger, allenfalls nötige Ersatzteile zu erhalten. «Nachdem bei der Beschaffung von Fahrzeugen für den Werkhof und die Regionalpolizei auf Elektromobilität fokussiert wurde, hat man auch Fahrzeuge mit alternativen Antriebsarten (Elektro, Hybrid) geprüft. Zum heutigen Zeitpunkt sind diese jedoch noch sehr teuer oder es müssen Kompromisse hingenommen werden, die sich kritisch auf die Einsatzfähigkeit auswirken», so Gemeindeammann Roland Kuster. Für die Beschaffung von Fahrzeug und Material wird ein Kredit über 630000 Franken beantragt. Die Subvention durch das AGV wird mit 165000 Franken vermerkt. Im Finanzplan der Gemeinde ist die Beschaffung auf 2024 terminiert. Das zu ersetzende Fahrzeug soll vorerst noch im Dienst verbleiben. Das Universalfahrzeug aus dem Jahr 1994 wird ersatzlos aus dem Dienst genommen.
«Spezialzone Berg» kommt
vor den Einwohnerrat
Die bestehenden Bauten und Anlagen sowie die Platzverhältnisse der Immobilie der Stiftung «Begegnung mit Tieren» reichen für die parallele und nachhaltige Weiterführung von Landwirtschafts- und Therapiebetrieb, welcher sozial benachteiligten, psychisch kranken oder beeinträchtigten Menschen in hohem Masse Entwicklungsunterstützung bietet, nicht aus. Die Stiftung «Begegnung mit Tieren» beantragte deshalb, im Gebiet «Berg» eine Teiländerung der Nutzungsplanung Kulturland durchzuführen, welche durch das kantonale Departement BVU geprüft wurde. Seitens Pro Natura wurde der Entscheid mitgetragen. In der öffentlichen Mitwirkung gingen neun Eingaben ein. In der danach erfolgten öffentlichen Auflage gingen vier Einwendungen ein, worauf im Planungsentwurf Änderungen vorgenommen wurden. Mit der Ausscheidung einer Spezialzone werden die Grundeigentümer verpflichtet, die planungsbedingten Vorteile finanziell und durch landschaftsschützerische Ersatzmassnahmen auszugleichen. Gegner des Projektes sehen ein Naherholungsgebiet in Gefahr.
Tempo 30 und Radstreifen
Für die Werkleitungs- und Oberbausanierung der Tägerhardstrasse (West) ab Bahnhofstrasse bis zum Bahnübergang beim Einkaufszentrum «Tägipark» wird dem Einwohnerrat ein Kreditbegehren über 3,472 Millionen Franken unterbreitet. Davon entfallen 1,43 Millionen auf den Eigenwirtschaftsbetrieb Abwasserbeseitigung und 655000 Franken werden durch Energie Wettingen getragen. Sowohl die Abwasserleitungen als auch die annähernd 80-jährige Trinkwasserversorgung muss dringend saniert werden. «Mit der Erarbeitung des Kommunalen Gesamtplans Verkehr (KGV) im Jahr 2013 wurden die Voraussetzungen geschaffen, diesen Abschnitt der Tägerhardstrasse von einer ‹Hauptsammelstrasse› auf eine ‹Quartiersammelstrasse› abzustufen. Dadurch kann die Attraktivität für das Quartier und den Langsamverkehr gesteigert werden», so Ressortvorsteherin Kirsten Ernst (SP). Mit dem Projekt kann die Fahrbahnbreite reduziert und der Abschnitt in die bestehende Tempo-30-Zone eingegliedert werden. Da es sich bei der Tägerhardstrasse auch um eine wichtige kommunale und kantonale Veloverbindung handelt, die auch Teil der nationalen «SchweizMobil»-Mittelland-Route ist, resultiert daraus auch ein Sicherheitsgewinn.