Tanzen in Wettingens Erdbeerfeld
«Ein Bett im Kornfeld» war gestern. Heute ist es ein «Rave im Erdbeerfeld».
Fragaria 2.0 – so der Name des Events – wird auch in diesem Jahr mit einem grandiosen Techno-Line-up auffahren. Matija, Evelyne Volta oder die Audioboomers aus Baden werden zusammen mit vielen anderen dem leergeernteten Acker neues Leben einhauchen. Die grosse Party auf dem Erdbeerfeld des Lüscherhofs holte vor zwei Jahren rund 1200 Partygänger nach Wettingen. In diesem Jahr hat es Platz für fast doppelt so viele Raver. «Es wird wie letztes Mal, nur besser», antwortet Lukas Jost auf die Frage, was man sich unter Fragaria 2.0 vorstellen müsse. Organisiert wird das Ganze vom Wettinger Verein Tanzmat.
Ausgelassenheit und Nachhaltigkeit sind keine Gegensätze
Jeder mag eine gute Party – das zeigte auch die letzte Ausführung vor zwei Jahren. Lediglich eine negative Rückmeldung sei eingegangen, erinnert sich Mitbegründer Lukas Jost. Mit ihrem Line-up bestätigen sie diese These zusätzlich. Ebenfalls wichtig sei aber auch der Fokus auf Nachhaltigkeit gewesen. Wie viel Strom brauchen wir? Wie können wir das Netz so effizient wie möglich gestalten? Fragen, die nicht nur an einer Sitzung gefallen seien. Gleich verhält es sich mit der Verpflegung. Das einzige Plastik auf dem Festgelände wird nur gegen ein Depot herausgegeben. Der Rest wird aus ökologisch abbaubaren Materialien wie Bambus sein. Ebenfalls wird es auf dem Erdbeerfeld kein Bargeld geben. Sogenannte «cashless»-Armbändeli ersetzen physische Zahlungsmittel. Man kann diese Armbänder beliebig aufladen und Geld, das nicht ausgegeben wird, später zurückerstatten lassen.
Finanziell gut abgestützt – auch durch Eigenleistung
Damit die ganze Party aber steigen kann, braucht es im ersten Gang natürlich Geld. Der Verein finanziert sich durch 300 Franken Jahresbeitrag der Mitglieder. Dieses Geld fliesst in Fragaria. Ebenfalls braucht es für das Spektakel aber noch Sponsoring. Dort findet man unter anderen auch die Ortsbürgergemeinde oder die Energie Wettingen. Die Ticketpreise auf eventfrog bewegen sich zwischen 15 und 45 Franken. Vergleicht man das mit anderen Anbietern, bestätigt sich, was der Verein kommuniziert: Fragaria soll sich selbst finanzieren, aber reich werde niemand. «Es geht uns um die Party», so Jost.