Unterstützen sich: Baden und Wettingen
Der Gemeinderat hat einen Zusatzkredit für die Tägi-Sanierung gesprochen und unterstützt die Kurtheatersanierung in Baden. Im Gegenzug will sich der Badener Stadtrat für die Tägi-Sanierung einsetzen.

Für einmal fand die Presseorientierung der Gemeinde Wettingen am vergangenen Montag nicht im Rathaus, sondern im Bau-Container auf der Tägi-Baustelle statt. Das hatte seinen Grund: Hauptthema waren die Sanierungskosten des Tägis. Einerseits informierte Gemeindeammann Roland Kuster über den Zusatzkredit von 4,74 Millionen Franken, den der Gemeinderat für die Sanierungen genehmigt hatte.
«Es braucht doch den ein und anderen Zusatz, der nicht vorhergesehen werden konnte», so Kuster. Insbesondere der nicht geplante Ersatz der Platten im Hallenbad sowie Mehrkosten für die Garderoben führen zu zusätzlichen Ausgaben. Auch im Saalbau muss mehr investiert werden: Der Saalboden kann aufgrund von Schäden und Asbest nicht nur repariert werden und die Deckenelemente müssen erdbebensicher gemacht werden.
Eigentlich untersteht dieser Kredit dem Einwohnerrat und dem Stimmvolk. «Um den Bau nicht zu beeinträchtigen, hat der Gemeinderat sich auf den Paragrafen 90 I im Gemeindegesetz berufen und den Zusatzkredit genehmigt.» Ein Baustopp hätte finanziell zu zusätzlichen Kosten geführt. Die Finanzkommission wurde über die Kreditanpassung informiert.
Nicht nur der Ort, sondern auch die Anwesenheit vom Badener Stadtammann war am Montag an der Presseorientierung aussergewöhnlich. Grund dafür ist die Sanierung des Badener Kurtheaters, die ebenso wie im Tägi in Gang ist.
Beide «Leuchttürme», wie die beiden Projekte vom Wettinger Gemeindeammann Roland Kuster und vom Badener Stadtammann Markus Schneider mehrmals bezeichnet wurden, sollen auch von den umliegenden Gemeinden unterstützt werden.
Einerseits finanziell mit Beiträgen an die Sanierungskosten, andererseits aber auch durch ein Bekenntnis: «Die sportliche Ausprägung findet in der Region Wettingen und die kulturelle in Baden statt», so Kuster. Die beiden Gemeinden hätten sich deshalb geeinigt, in ihren Gemeinden keine Konkurrenz zu schaffen, sondern die bestehenden Angebote zu unterstützen.
Je 5,1 Millionen Franken wollen sich sowohl der Wettinger Gemeinderat als auch der Stadtrat Baden gegenseitig an die Sanierungskosten zahlen. 160000 Franken wurden bereits während der Projektierungsphase gegenseitig bezahlt. Die Gesamtkosten für die Sanierung belaufen sich beim Kurpark auf 36,57 Millionen Franken und beim Tägerhard auf 46,53 Millionen Franken (zuzüglich Zusatzkredit von 4,74 Millionen Franken). Im Mai sollen die beiden Einwohnerräte über den Kredit befinden und im Herbst das Volk. Die Vereinbarung gilt jedoch nur, wenn beide Gemeinden Ja dazu sagen. Aus finanzieller Sicht sei es am Ende deshalb «Hans was Heiri», so Kuster: «Viel wichtiger ist das gegenseitige Bekenntnis zu den beiden Leuchttürmen.»
Dazu haben sich auch die meisten umliegenden Gemeinden bereits bekannt. Neuenhof und Würenlos haben an ihren Gemeindeversammlungen entsprechende Kredite bewilligt. Killwangen übers Budget. In Spreitenbach muss dies nochmals bestätigt werden, da es wegen der zweimaligen Abstimmung des Wettinger Stimmvolks zu Verzögerung bei der Umsetzung kam und die Frist für den gesprochenen Kredit mittlerweile abgelaufen ist.