«Am Ende ist man schon stolz»

Während eines Jahres dürfen sich die Schüler der Kanti Baden als Unternehmer und Unternehmerinnen versuchen. Die Produkte, die entstanden, werden an Verkaufsständen im Tägipark verkauft.

Die Schüler und Schülerinnen der Kanti Baden durften ihr eigenes Unternehmen gründen. (V.l.) Eniscan Zorbakir «KanTea», Laura Brunner «TeaLab» und Sarukjan Kaneswaran «Notropia».Corinne Bürki
Die Schüler und Schülerinnen der Kanti Baden durften ihr eigenes Unternehmen gründen. (V.l.) Eniscan Zorbakir «KanTea», Laura Brunner «TeaLab» und Sarukjan Kaneswaran «Notropia».Corinne Bürki

Die jungen Schüler und Schülerinnen der Kanti Baden haben in Zusammenarbeit mit YES (Young Enterprise Switzerland) ein eigenes Unternehmen gegründet. In Gruppen aufgeteilt haben sie sich für ein Produkt entschieden, das sie selbst herstellen können, und einen Businessplan erstellt. Das Projekt dauert ein Jahr.

 

«Es war nicht einfach»

Vom 3. bis 5. März werden die Schüler ihre Produkte im Einkaufszentrum Tägipark Wettingen verkaufen. Dabei kann man einzelne auch probieren. Wie zum Beispiel den Eistee von «KanTea». Die Gruppe hat ihren Eistee mit ausländischen Gewürzen angereichert, da die Gruppenmitglieder aus verschiedenen Kulturen kommen. Eniscan Zorbakir aus Neuenhof ist «Chief Marketing Officer» der Truppe, das heisst, dass er der Marketingverantwortliche des Unternehmens ist. Für ihn war die Erstellung des Businessplans anstrengend: «Wir haben erst einen Tag vor Abgabe mit dem Schreiben begonnen. Es war schon ein bisschen verrückt.» Insgesamt mussten sie 20 Seiten abgeben, in denen genau dokumentiert ist, wie und warum das Unternehmen gegründet wurde, welche Massnahmen getätigt werden müssen und wie die Finanzierung zu Stande kommt.

Laura Brunner aus Würenlos war in der Gruppe «TeaLab». Auch sie haben sich für Eistee entschieden: «Es war nicht einfach, dass wir uns in der Gruppe alle auf eine Meinung einigen konnten. Zudem waren nicht alle so topmotiviert.» Trotzdem gab es einem ein gutes Gefühl, so Sarukjan Kaneswaran. Er ist Teil des Unternehmens «Notropia», das T-Shirts herstellt. «Am Ende ist man schon stolz, dass man es geschafft hat», sagt der Neuenhofer.

Viel gelernt – dennoch keineFortsetzung

Die Schüler durften pro Woche drei Stunden im Unterricht an ihrem Projekt arbeiten. Während dieser Zeit standen ihnen zwei Kantonsschullehrer zur Seite, die bei Fragen Abhilfe schaffen konnten und sich mit Ideen einbrachten. «Sie kamen jeweils bei den einzelnen Gruppen vorbei. Wenn es Probleme gab und man nicht nachfragte, dann war man selbst schuld», so Eniscan Zorbakir. Da die Lehrer beide auf verschiedene Weise auf die jeweiligen Ideen schauten, habe man so von verschiedenen Beispielen profitieren können, meint Laura Brunner. Wenn sie noch einmal von vorne beginnen könnte, würde sie aber vieles anders machen: «Ich würde mich für ein anderes Produkt entscheiden, für etwas, das mehr Sinn macht.» Auch Sarukjan Kaneswaran würde Änderungen vornehmen, vor allem was den Fokus anbelangt: «Ich würde viel mehr auf die Finanzen achten. Während des Projektes haben wir diese ein wenig aus den Augen verloren.» Auch wenn sie alle der Meinung sind, während der Zeit als Unternehmer und Unternehmerin viel gelernt zu haben, werden sie die Unternehmen nach Abschluss des Projektes nicht weiterführen.

Nach einem ersten Verkaufstag im Shoppi Tivoli (die Limmatwelle berichtete) folgt nun der Standort Tägi­park Wettingen. Die Schüler freuen sich darüber, dass sie nun, da die Coronamassnahmen aufgehoben wurden, auch «Probiererli» anbieten können. In Spreitenbach war das noch nicht möglich. Die Jugendlichen verkaufen ihre Produkte am 3. und 4. März von 16 bis 20 Uhr und am Samstag, 5. März, von 10 bis 18 Uhr vor Ort.

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