«Angst, Panik und Schweiss»

«Museum Aargau» hat im Kloster Wettingen den zehnten Standort eröffnet. Die Bevölkerung erwarten Ausstellungen, Veranstaltungen und Führungen.

Mit einem szenischen Auftritt eines Mönchs machten die Besucher eine Zeitreise zur Klosteraufhebung. Melanie Bär
Mit einem szenischen Auftritt eines Mönchs machten die Besucher eine Zeitreise zur Klosteraufhebung. Melanie Bär

«Stellen Sie sich vor, plötzlich klopft es an die Tür und ein Bote überbringt die Nachricht, dass wir 48 Stunden Zeit haben, um das Kloster zu verlassen», sagt der als Mönch Franziskus gekleidete Mann zu den 150 Gästen, die sich am Freitag in der Löwenscheune versammelt hatten. «Es roch nach Angst, Panik, Schweiss», fügte er theatralisch an. 
181 Jahre nachdem sich diese Szene während der Klosteraufhebung am gleichen Ort abgespielt hatte, waren die Anwesenden an diesem Abend alles andere als unerwünscht. Gemeindeammann Roland Kuster hiess sie im Namen des ganzen Gemeinderats herzlich willkommen. «Hier am Kraftort, wo ein besonderes Ambiente herrscht», so Kuster.

Start nach mehr als zehn Jahren
Kuster freute sich, dass es nach mehr als zehnjähriger Planung endlich so weit war: Das Kloster Wettingen wird als zehnter Standort von «Museum Aargau» bespielt. «Für jeden Aspekt unserer Kantonschronik bietet ‹Museum Aargau› nun einen passenden Erlebnisort und Schauplatz an», fügte Landammann Alex Hürzeler an der Vernissage an. Neben der Geschichte zu den Römern, den Habsburgern und der Industriegeschichte sei mit der Klosterhalbinsel neu auch die Bildungs- und die für den Aargau so bedeutende Klostergeschichte abgedeckt. 
Das Besondere an der Örtlichkeit ist, dass es nicht nur ein Museums-, sondern auch ein Schulstandort ist. Ihm wurden deshalb die Themen «Glaube, Macht, Wissen» gewidmet. Thomas Rorato, der massgeblich am entstandenen Angebot mitgewirkt hat, nutzte diese Nähe zur Kantonsschule und bezog die Schülerinnen und Schüler sowohl in die Planung als auch in die Umsetzung mit ein. «Das war eine spezielle Erfahrung», zieht er positive Bilanz. Die Schüler werden auch künftig als Gastgeber involviert bleiben und mit den Besuchern über Fragen des Lebens und Wissens philosophieren.
Weitere Angebote sind Rundgänge durch die Innen- und Aussenräume, die Gartenanlage, eine Audio- und Rätseltour, eine Klosterbroschüre und verschiedene Führungen und Veranstaltungen. Ab und zu wird man auch wieder «echte» Mönche auf der Klosterhalbinsel treffen. Dann, wenn Ordensbrüder aus der Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau zu Besuch sind, dort, wo die seinerzeit vertriebenen Mönche ein neues Daheim fanden. 
www.museumaargau.ch.

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