«Aufwand hat sich mehr als gelohnt»
Dudelsackspieler Roger Speckert nahm im Juli am Basel Tattoo 2024 teil. Der Würenloser musste dafür eine strenge Eignungsprüfung durchlaufen.
Roger Speckert tritt normalerweise als Solist unter dem Namen «Argoviapiper» als Dudelsackspieler auf. Dieses Jahr war er Teil des Basel Tattoo 2024, das vom 19. bis 27. Juli auf dem Kasernenareal in Basel stattfand. Nebst dem bekannten Edinburgh Military Tattoo in Schottland ist der Anlass in Basel der zweitgrösste dieser Art. Rund 70000 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten in den vergangenen Jahren dieses Spektakel.
«Argoviapiper» Roger Speckert durchlief nach einer Bewerbung bei der überregionalen Schweizer Pipe-Band «Swiss Highlanders» eine strenge Eignungsprüfung. Seither ist er bei der prestigereichsten Schweizer Formation zusätzlich dabei.
25 Musikstücke auswendig
Die Proben hatten es in sich: Ab Februar mussten über 25 Musikstücke neu einstudiert und auswendig gelernt werden. «Auswendig, weil wie bei einer klassischen Blasmusik keine Noten beim Auftritt mitgeführt werden», erklärt Roger Speckert. Alle vierzehn Tage fanden die Musikproben im deutschen Laufenburg statt, wo sich alle Musikerinnen und Musiker aus der gesamten Schweiz und ein Teil aus Süddeutschland trafen. Ein Drillweekend fand im April statt. Hier wurde auf genaues Musizieren und Marschieren geachtet.
Am 15. Juli ging es dann nach Basel, wo an vier Tagen die ganze Show für das Basel Tattoo mit allen 200 Dudelsackspielern und Trommlern sowie den anderen Musikformationen aus den USA, Grossbritannien, Malta, Südafrika, Singapur, Australien, Neuseeland und der Schweiz zusammen geprobt wurde. Es folgten danach elf Shows in neun Tagen sowie die grosse Parade durch die schöne Stadt Basel mit allen teilnehmenden Formationen.
«Unbeschreibliche Emotionen»
Roger Speckert spricht von einer grossen Erfahrung in persönlicher, aber auch musikalischer Hinsicht. «Der Aufwand hat sich mehr als gelohnt.» Jeder Auftritt sei gefühlsmässig grossartig gewesen: «Man wartet auf den Auftritt, ist angespannt, und wenn man auf den Kasernenplatz läuft, die Besucher sieht und diese spezielle Atmosphäre spürt, dann kommen unbeschreibliche Emotionen auf», sagt er. Der ganze Zusammenhalt in der Band der «Swiss Highlanders», aber auch mit Musizierenden der anderen Bands sei grossartig gewesen. «Jeder weiss, dass es nicht um ihn alleine geht, sondern es geht um alle. Wichtig ist, dass Musik Welten, Kulturen und Menschen verbindet. Es wäre wohl besser, die Weltpolitik mit Musik zu führen», erklärt Roger Speckert.(ihk)