Der Dorfladen geht zu

Acht Monate nach der Eröffnung müssen Leys Francisque und Rebecca Probst ihr Geschäft in Killwangen bereits wieder schliessen.

Umsatz war zu tief: Rebbecca Probst und Leys Francisque hören auf.Sibylle Egloff/Archiv
Umsatz war zu tief: Rebbecca Probst und Leys Francisque hören auf.Sibylle Egloff/Archiv

Noch bis am 15. Juni hat der Dorfladen Killwangen geöffnet, danach gehen die Türen des einzigen Lebensmittelgeschäfts der Gemeinde für immer zu. «Es tut weh, den Laden zu schliessen, wir wollen das nicht, aber wir müssen», sagt Betreiber Leys Francisque. Der Umsatz sei viel zu tief. «Wir wussten, dass es Zeit braucht, bis der Laden einen Minimalgewinn abwirft. Doch die Zahlen entsprechen nicht mal unseren konservativsten Erwartungen», sagt seine Partnerin Rebecca Probst. Das Paar eröffnete den Laden Anfang November 2021, um der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, im eigenen Dorf einzukaufen und um ihr den Weg in die Nachbargemeinden zu ersparen.

Das Aus zeichnete sich in den letzten Wochen immer deutlicher ab. «Wegen der Ferien und der Feiertage besuchten uns weniger Kunden als sonst. Bald stehen die Sommerferien bevor. Für uns war unklar, wann wir uns wieder hätten erholen können», so Francisque. Die Stammkundschaft habe die Nachricht vom baldigen Ende traurig entgegengenommen. «Eine ältere Kundin hatte Tränen in den Augen und Schulkindern, die uns regelmässig besuchen, tat es sehr leid. Das bricht einem schon das Herz», sagt Probst. Es sei schade für alle Personen, die das Angebot täglich in Anspruch genommen hätten. «Doch leider waren sie eine Minderheit», sagt Francisque. Er bietet die Produkte nun 30 Prozent günstiger an. Am letzten Tag wird es zum Abschied eine kleine Ustrinkete geben.

Dass Killwangen einen Dorfladen braucht, davon sind Francisque und Probst nach wie vor überzeugt. «Doch wir können die Leute nicht dazu zwingen, bei uns vorbeizukommen. Es ist schwierig, jahrelange Gewohnheiten zu ändern. Viele gehen immer noch im Shoppi Tivoli oder in Discountern einkaufen», sagt Francisque. Er hat für das Geschäft seinen Job beim Flughafen Zürich aufgegeben und wird sich nun auf Stellensuche begeben.

Auch wenn es nicht geklappt hat, zeigt sich das Paar dankbar: «Wir danken der Killwangener Bevölkerung für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung.»

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