Der SV Würenlos hat einiges zu feiern

Herbstfestlichkeiten beim SV Würenlos. Die neue Garderobe des Vereins wurde eingeweiht, Schiedsrichterlegende Urs Meier ist zu Besuch – und die Mädchen werden Meister.

Schirilegende Urs Meier zusammen mit den Fussballkids. (Bild: zVg)
Schirilegende Urs Meier zusammen mit den Fussballkids. (Bild: zVg)

Wenn diesen Freitag die neue Folge der Koray Sanchez Show präsentiert wird, hat der SV Würenlos ereignisreiche Wochen hinter sich. Es fing damit an, dass sich am 15. September an einem normalen Trainingsmittwoch das Produktionsteam der Show neben dem Sportplatz Tägerhard installierte, um die Schweizer Schiedsrichterlegende Urs Meier umgeben von Spielerinnen und Spielern «seines» SV Würenlos zu interviewen. Urs Meiers Fussball- und spätere Schiedsrichterkarriere hat nämlich in Würenlos begonnen, und er ist dem Verein bis heute verbunden. Nach den Interviews mit dem Trainingsbetrieb im Hintergrund nahmen sich Koray Sanchez und Urs Meier viel Zeit für die Teams auf dem Platz.

Schiedsrichterlegende Urs Meier pfeift am Sportplatz Tägerhard

Für einen Trainingsmatch der beiden Würenloser Mädchenteams FF15 und FF19 griff der Unparteiische, der einst WM-Spiele und Championsleaguefinals geleitet hat, sogar noch einmal zur Pfeife. Die Würenloser Spielerinnen stehen somit in einer Reihe mit Cristiano Ronaldo, David Beckham und Micheal Ballack (WM-Halbfinal 2002), die allesamt ebenfalls schon einmal unter Meiers Leitung gespielt haben. Aus einer anderen Perspektive könnte man auch sagen: Das Fussballfeld am Tägerhard steht in einer Reihe mit dem Estádio da Luz in Lissabon oder dem Hampden Park in Glasgow, Ort des Chamionsleaguefinals 2002.

Ende Oktober durfte der Sportplatz Tägerhard nach diesem Ritterschlag einen weiteren Höhepunkt erleben: Das lang erwartete neue Garderobengebäude neben dem Platz wurde eingeweiht. Der Leidensweg des Würenloser Fussballs ist hinreichend und schweizweit bekannt. Eine Erweiterung der Trainingsfelder neben der Schule scheiterte an Einsprachen und nicht realisierbaren Auflagen. Die Erstellung des Sportplatzes Tägerhard konnte nach einem von einigen Ortsparteien initiierten Referendum erst mit längerer Verzögerung und in abgespeckter Form realisiert werden. «Der SV Würenlos ist ein gut aufgestellter und leistungsstarker Verein, der seit Jahren ausschliesslich im Ehrenamt viel für das Dorf macht. Von aussen betrachtet ist es schon ein Phänomen, dass ein Dorfverein seine Basisinfrastruktur wie Duschen und WCs selber bauen und finanzieren muss», ist die Meinung des Wettingers Thomas Meier, der sich erst als Spieler, später als Funktionär dem Würenloser Verein seit Jahren verbunden fühlt und auch diesmal im Komitee zur Erstellung des Garderobengebäudes mitgewirkt hat.

Neues Garderobengebäude endlich eingeweiht

Projektleiter Dani Zehnder ergänzt, dass für das ausschliesslich mit eigenen Mitteln und Darlehen erstellte Garderobengebäudes ein Minimum an Luxus mit einem Maximum an Funktionalität verbunden wurde. Es war der hohen Spendenbereitschaft der Spielerinnen und Spieler und deren Familien zu verdanken, dass dieses Gebäude überhaupt erstellt werden konnte.

Das Fundraisingteam um Fredy Strasser und Präsident Edgar Gut hat sich dafür eine ganze Reihe von innovativen Aktionen einfallen lassen. Es ist nicht zuletzt Fredy Strassers guter Vernetzung in der Fussballszene zu verdanken, dass sich mit unter anderen Urs Meier, Silvan Widmer und Sandro Burki bekannte Grössen des Schweizer Fussballs für das Würenloser Garderobengebäude eingesetzt haben. Seit Ende Oktober müssen sich nun die Heim- und Gästeteams nicht mehr in der Mehrzweckhalle umziehen, wenn sie auf dem Tägerhard ihre Matchs austragen.

Sponsorenlauf und Racletteessen

Eingeweiht wurde das Garderobengebäude im Rahmen des traditionelle Racletteessens am letzten Wochenende. Mit dem traditionellen grossen Herbstanlass des Vereins wurden mit dem Essen und einem Sponsorenlauf noch einmal zirka 40000 Franken für die Garderobe eingesammelt.

Präsident Edgar Gut ist sehr dankbar. Doch er hat auch einen Wunsch: «Für einen normalen Trainingsbetrieb brauchen wir das zweite Spielfeld am Tägerhard. Unsere Teams stehen sich auf den Füssen und die Trainer haben enorme Umtriebe, um aneinander vorbeizukommen.»

Mädchenfussball boomt weiter

Ein Argument, das man in Würenlos früher oft gegen den Fussball gehört hat, ist, dass dieser nur für die Buben da sei. Man könne nicht einen Sport fördern, der nur für die Hälfte der Kinder da sei. Dieses Argument hat der Verein mit mehreren Ausrufezeichen ausser Kraft gesetzt: Nach der letztjährigen Wiedergründung eines Würenloser Mädchenteams auf Initiative zweier Mädchen hin wurde das FF15 (Jahrgänge 2010–2007) im Sommer dieses Jahres Meister der Frühjahrsrunde.

Die kleineren Mädchen vom FF12 (Jahrgänge 2013–2010) haben es ihnen nun nachgemacht und wurden am letzten Sonntag mit einem überzeugenden 6:3 gegen ein spielstarkes Team aus Birr ihrerseits Meister der Herbstrunde. Auch die ganz Kleinen vom FF9 haben am Racletteessen erfolgreich zusammen mit den Buben der Fm- und Fl-Teams ihr erstes Turnier gespielt. Und die Gründerinnen von den Grossen im FF19 (2006–2003) stehen in den Startlöchern und hoffen, so schnell wie möglich noch eine Handvoll neuer Spielerinnen begeistern zu können, um bald die ersten Matchs spielen zu können.

*Harald Völker ist Spieler im Ü40 des SV Würenlos und Trainer der Mädchenteams FF15 und FF19.

Weitere Artikel zu «Würenlos», die sie interessieren könnten

Würenlos09.10.2024

Einstieg in einen neuen Lehrberuf

Seit 2023 gibt es das neue Berufsbild Entwickler digitales Business. Der Würenloser Gianluca Haldimann (16) macht die vierjährige Ausbildung bei der Itris AG in…
Würenlos02.10.2024

Erster Kontakt mit der Berufswelt

Erstmals fand eine von der Schule und dem Gewerbe gemeinsam organisierte Tischmesse statt. 12 Betriebe haben im Gmeinds-chäller 15 Lehrberufe vorgestellt.
Würenlos25.09.2024

Wald, Kultur und Ortsentwicklung

Die Ortsbürgergemeinde Würenlos hat eine Publikation herausgegeben. Der Titel «Wirchilleozha» ist der Name von Würenlos, wie er im Jahr 870 erstmals schriftlich…