Die Bewohner vom Buechquartier möchten nicht noch mehr Verkehr

Der neue Verkehrsplan sieht vor, aus der Altwiesenstrasse eine Sammelstrasse zu machen. Drei Würenloser haben während der Mitwirkung Unterschriften gesammelt, damit die aktuelle Situation bleibt.

Hansjörg Brönnimann, Heinz Ernst und Jürg Baumgartner (v.l.) sind für den Erhalt der heutigen Verkehrsführung. Rahel Bühler
Hansjörg Brönnimann, Heinz Ernst und Jürg Baumgartner (v.l.) sind für den Erhalt der heutigen Verkehrsführung. Rahel Bühler

Würenlos will in den nächsten Jahren weiter wachsen. So sieht es das Leitbild vor. Damit wird auch der Verkehr zunehmen. Eine Arbeitsgruppe hat deshalb einen kommunalen Verkehrsplan (KGV) mit 22 Massnahmen erstellt. Eine davon tangiert das Buechquartier. Denn: Auch dort wird der Verkehr zunehmen. «Das Quartier bildet eine direkte Verbindung zwischen Limmat- und Furttal», begründet Heinz Ernst. Mit Jürg Baumgartner und Hansjörg Brönnimann beschäftigt er sich mit dem dortigen Verkehr. Teil der Arbeitsgruppe sind sie nicht, wohnen aber im Quartier. 

Rückblick: Seit zwei Jahren kümmert sich die Arbeitsgruppe um dem Verkehr. Im März 2019 fand ein Workshop mit 80 Teilnehmenden statt. Auch das Buechquartier war Thema: «Im Quartier gab es ein deutliches Votum für die heutige Verkehrsführung», steht im Protokoll. Heute fährt der Durchgangsverkehr von Würenlos Richtung Killwangen auf der Altwiesenstrasse. Von Killwangen Richtung Würenlos fährt man der Buechzelglistrasse entlang. Die «Altwiesen» ist für den Quartierverkehr in beide Richtungen befahrbar. Die Teilnehmenden argumentierten, das Regime habe sich bewährt. Auch Baumgartner, Brönnimann und Ernst waren unter ihnen. Eine andere Lösung, etwa, dass der gesamte Durchgangsverkehr nur über die Altwiesenstrasse fährt, sei nicht umsetzbar. Im September 2019 hat die Arbeitsgruppe schliesslich den Verkehrsplan mit den Massnahmen vorgestellt. Unter Massnahme fünf steht, der Ausbaugrad der Altwiesen- und der Buechzelglistrasse sei für höhere Verkehrsmengen ungenügend. Es komme zu Konflikten zwischen Siedlung und Verkehr sowie Einschränkungen der Sicherheit. Auch die Pünktlichkeit des Ortsbusses sei gefährdet. Eine Sperrung oder ein Ausbau zu einer Verbindungsstrasse sei nicht vorgesehen. Der Widerstand aus Würenlos wäre zu gross. So schlug die Arbeitsgruppe den «Ausbau der Verbindung Altwiesen- und Buechzelglistrasse als Sammelstrasse» vor. Eine Veränderung der heutigen Verhältnisse also. 

Antwort erhalten – definitiv ist sie noch nicht

«Die Mehrheit hat sich am Workshop aber für die Beibehaltung des bisherigen Regimes ausgesprochen. Das fehlt im Plan», sagt der 81-jährige Ernst. Von Mitte Oktober bis Mitte November 2019 konnte die Bevölkerung während des Mitwirkungsverfahrens ihre Meinung abgeben. Brönnimann, Ernst und Baumgartner haben eine Sammeleingabe mit 226 Unterschriften eingereicht. «An der Altwiesenstrasse wohnen mehr Leute als an der Buechzelglistrasse», sagt der 64-jährige Brönnimann. Würde der gesamte Durchgangsverkehr auf der «Altwiesen» durchfahren, litte die Wohnqualität. «Die Strasse ist heute an manchen Stellen schon zu schmal, damit sich die Autos kreuzen können», ergänzt der 69-jährige Baumgartner. Wenn es dann noch mehr Verkehr gäbe, etwa wegen der Limmattalbahn, wäre die Situation unerträglich. «Auch der Ortsbus ist manchmal bereits unpünktlich», sagt Ernst. Ihr Vorschlag ist es, die heutige Verkehrsführung beizubehalten. Wenn nötig, könnte man die Strasse an kritischen Stellen verbreitern oder eine Ampel für die Busbevorzugung aufstellen. 

Am 11. Mai haben die drei den Bericht der Mitwirkung von vergangenem Herbst erhalten. Öffentlich ist er nicht. Nur jene, die sich an der Mitwirkung beteiligt haben, haben ihn bekommen. Total sind 16  Stellungnahmen eingegangen, bestätigt Bauverwalter Markus Roth. Jene von Ernst, Brönnimann und Baumgartner fand offenbar Gehör: Im Mitwirkungsbericht heisst es, das bisherige Verkehrsregime im Buechquartier werde nicht verändert. Für Details verweist Bauverwalter Roth auf das laufende Verfahren. «Der überarbeitete KGV liegt jetzt beim Kanton zur Genehmigung. Wir rechnen mit einem Entscheid in drei Monaten.» Erst dann sei der Mitwirkungsbericht öffentlich. 

Ernst, Brönnimann und Baumgartner freut es, dass das Einbahnregime wohl erhalten bleibt. So haben sie sich mit einem Leserbrief an die Limmatwelle gewandt. Sie möchten der Arbeitsgruppe für die Aufnahme des Anliegens und der Bevölkerung für die Unterstützung danken. Sie wünschen sich, dass im Verkehrsplan nun festgehalten wird, dass sich der Verkehr nicht ändert. Das haben sie auch in einem Brief von vergangener Woche an den Gemeinderat geschrieben.

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