Die Generationensiedlung
Der Verband der Baugenossenschaften lud zur Feierabendveranstaltung nach Wettingen ein. Die Generationensiedlung «Sulperg-2» diente als Vorzeigeobjekt.
«Unser Land braucht mehr gemeinnützigen Wohnungsbau» stand in grosser Schrift auf dem Plakat im Langäckersaal. Dort hörten vor einer Woche Genossenschafter den Ausführungen von Sebastian Spörri und Joseph Meier zu, die Einblick in die Entstehung der Gemeinnützigen Genossenschaft Wettingen (GGW) gaben. Zusammen mit Pro Familia Baden haben sie «Sulperg 2» gestemmt. 83 Wohnungen sind in vier Mehrfamilienhäusern zwischen Bifangstrasse und Langäcker entstanden. Es gibt sowohl Eigentums- als auch Mietwohnungen. Neben Familien und Senioren wohnen auch Menschen mit Beeinträchtigung in den Wohnungen. Auch eine Kinderarztpraxis befindet sich in der Überbauung. Diese Vielfältigkeit hat auch einen pragmatischen Grund: 40 Millionen Franken alleine zu stemmen, sei für die GGW zu gross gewesen. Auch sonst setzte man auf pragmatische Lösungen. Als Erfolgsfaktoren nennt Joseph Meier unter anderem die kleine Baukommission, kurze Entscheidungswege, eine gute Vertrauenskultur und Spass an der Sache.
Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte) rühmte das Projekt und bekräftigte die Wichtigkeit von gutem Wohnraum. «Wir haben nicht mehr viel Raum und Platz.» Damit die Generationensiedlung im Zentrum überhaupt realisierbar war, bedurfte es einer Zonenplanänderung. Angesichts dieses durchdachten Projekts sei es einfach gewesen, eine Mehrheit dafür zu gewinnen, so Kuster. Adrian Achermann, Geschäftsführer des Verbands, betonte die Wichtigkeit solcher Zusammenarbeit. «Gemeinden und Genossenschaften sind ideale Partner.»
Siedlungsassistentin angestellt
Als Vorzeigeprojekt dürfte die Siedlung aber auch aus einem anderen Grund dienen. Seit Anfang Monat sorgt Bettina Tondi als Siedlungsassistentin für das Wohlergehen der Bewohnerinnen und Bewohner der GGW. «Die Pandemie hat gezeigt, wie schnell insbesondere ältere Menschen vereinsamen», sagt Paul Koller. Mit der Anstellung von Tondi soll dem entgegengewirkt werden. Sie soll Anlaufstelle für Anliegen der GGW-Bewohner sein, als Vermittlerin fungieren und mit dem Organisieren von Aktivitäten für eine gute Lebensqualität in der Siedlung sorgen. Als eine erste Aktivität will Tondi einen Ausflug für die Mieter der GGW-Liegenschaften organisieren. «Ich freue mich sehr auf die Aufgabe und will viel in der Siedlung unterwegs sein und die Senioren dabei unterstützen, dass sie so lange als möglich eigenständig in ihren eigenen vier Wänden leben können.»