Einkaufswagen und Vespa aus Limmat gefischt

Am 5. März fand nach zweimaliger Coronapause die 28. Uferreinigung entlang der Limmat von Würenlos bis zum Stauwehr Wettingen statt. Dabei wurden neben 2 Tonnen Abfall mehrere Mopeds, eine Vespa und zwei Einkaufswagen aus der Limmat geholt.

Mit diesem komplett verrosteten Einkaufswagen können definitiv keine Einkäufe mehr getätigt werden. rom

Mit diesem komplett verrosteten Einkaufswagen können definitiv keine Einkäufe mehr getätigt werden. rom

Fleissige Helfer: Rund 80 Freiwillige halfen mit, die Limmat von Unrat zu befreien.rom

Fleissige Helfer: Rund 80 Freiwillige halfen mit, die Limmat von Unrat zu befreien.rom

Versprüht keine Italianità mehr: Vespa im Schlamm-Look.Romi Schmid

Versprüht keine Italianità mehr: Vespa im Schlamm-Look.Romi Schmid

Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Frühlingstemperaturen fand letzten Samstag nach einer coronabedingten Pause wieder eine Uferreinigung statt. Rund 80 Freiwillige halfen dieses Jahr mit, darunter auch die Politiker Martin Egloff (Gemeinderat Wettingen) und Walter Hubmann (Gemeinderat Killwangen). Eine tolle Zahl, wie Peter Ehrbar, Präsident des Fischerclubs Wettingen, betont, denn: Lange war nicht klar, ob die Uferreinigung dieses Jahr aufgrund der anhaltenden Coronapandemie überhaupt durchgeführt werden kann. «Ich habe die Einladungen noch am selben Tag, an dem die Coronamassnahmen gelockert wurden, verschickt», sagt Ehrbar, der sich freut, dass trotz «Blitzaktion» so viele Helferinnen und Helfer zusammengekommen sind.

Verantwortlich für den Anlass sind jeweils die der Pachtvereinigung angeschlossenen Fischervereine Würenlos, Killwangen, Baden und Wettingen. Unterstützung erhalten sie vom Bootsclub Wettingen und Neuenhof, dem Ruderclub Baden, den Vogel- und Naturschutzvereinen von Wettingen und Spreitenbach-Killwangen sowie von freiwilligen Taucherequipen.

Nicht weniger Abfall trotz Lockdown

Die Uferreinigung findet jeweils im März vor der Brutzeit der Wasservögel statt. Dann, so erklärt Ehrbar, störe man die Vögel noch nicht, und es habe noch nicht so viele Algen im Wasser – sprich: Die Sicht ist besser. Bei der letzten Uferreinigung im Jahr 2019 hatte man festgestellt, dass die Abfallmenge im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückging. Dieses Jahr ist die Bilanz ernüchternd: Rund zwei Tonnen Abfall wurden aus der Limmat gefischt – darunter Unmengen an Plastikmüll und PET. Dabei sei gerade Plastikmüll, so Ehrbar, leichter Abfall, den man ohne Weiteres mit nach Hause nehmen und dort korrekt entsorgen könne. Und schliesslich, so der Präsident weiter, wisse doch heutzutage jeder, dass Plastikmüll den Lebewesen rund ums Wasser enormen Schaden zufüge.

Was die Limmat alles schluckt

Ungefähr zwölf Jungfischer waren schon gegen acht Uhr früh losgezogen, um bei der Autobahnbrücke Würenlos den Abfall am Ufer zusammenzusammeln. «Dort, bei den Restaurants der Autobahnbrücke, hat es leider immer am meisten Abfall», sagt Ehrbar und ergänzt: «Für unsere Jungfischer ist es eindrücklich, den vielen Abfall zu sehen.»

Neben den Jungfischern, die zu Fuss unterwegs waren, fuhren diverse Boote am Ufer entlang, und auch vier Taucher waren im Einsatz: Zwei tauchten unter der Autobahnbrücke Baden–Neuenhof an den Pfeilern entlang, zwei waren mit Booten ebenfalls unter den zwei Brücken in Würenlos–Killwangen unterwegs. Wo normalerweise immer Velos gefunden wurden, hatten es die Helfer dieses Mal schon mit schwereren Fahrzeugen zu tun, denn gleich mehrere Mopeds, dazu eine Elektro-Vespa sowie zwei Einkaufswagen wurden geborgen. Um den Unrat aus dem Wasser zu ziehen, musste das Boot ein zweites Mal mit Eisenhaken und Seil ausrücken.

Gerstensuppe zum Mittagessen

Trotz Sonnenschein und freundlichen Temperaturen um die fünf Grad: Wie jedes Jahr bei der Uferreinigung versammelten sich die zahlreichen Helfer leicht fröstelnd um die Mittagszeit bei der Fischerhütte, wo sich mittlerweile zwei Mulden mit einem Berg von Tonnen Abfall angesammelt hatten.

Schon von weitem liess sich das feine Mittagessen, eine Bündner Gerstensuppe mit Wursteinlage, das auf die hungrigen Helfer wartete, erahnen. «Ein Klassiker, einfach lecker», freute sich einer der Helfer, der gerade den letzten Abfallsack in die Tonne warf und sich nach wohlverdienter Arbeit dem leckeren Mittagsschmaus widmete.

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