Finanzen gaben zu reden

Trotz des erfreulichen Abschlusses mit einem Ertragsüberschuss von 2,3 Mio. Franken war es die Rechnung 2015, die an der Gemeindeversammlung zu reden gab.

Vizeammann Toni Möckel (r.) und seine Gemeinderatskollegen verteilen den 27 Eingebürgerten Fähnlein. Foto: bär
Vizeammann Toni Möckel (r.) und seine Gemeinderatskollegen verteilen den 27 Eingebürgerten Fähnlein. Foto: bär

Die Zahlen in der Rechnung sprechen für sich: Ein Ertragsüberschuss von 2,3 Mio. Franken, ein Cashflow von 3,7 Mio. Franken, Minderaufwendungen bei der Sozialhilfe (273000 Franken) und Spitex (82000 Franken) sowie Mehrerträge bei der Rückerstattung Kanton für Spitäler (196000 Franken) und des Kantonsbeitrags Spitalfinanzierung (91000 Franken). Aufgrund des guten Rechnungsabschlusses konnte die Gemeinde ihre Schulden auf 16 Mio. Franken reduzieren und ihre Investitionen selber finanzieren. Mit Ausnahme der Einkommens- und Vermögenssteuern sowie der Erbschafts- und Schenkungssteuern lagen die Steuereinnahmen allesamt über dem Budget. Die Steuern der juristischen Personen lagen 189883 Franken über Budget, die Nach- und Strafsteuern waren 163654 höher als budgetiert. Und trotzdem – die Voten zur Rechnung fielen allesamt verhalten freudig aus.

«Wir sind uns bewusst, dass die Finanzlage nach wie vor angespannt ist und vor allem nicht beeinflussbare Bereiche zum guten Ergebnis geführt haben», gab sich Gemeinderat Lukas Wopmann selbstkritisch. Um die geplanten jährlichen Investitionen von etwas mehr als 3 Mio. Franken stemmen zu können, sei ein jährlicher Cashflow von mindestens3 Mio. Franken nötig. Nach wie vor liegen die Pro-Kopf-Einnahmen mit 2898 Franken höher als der Durchschnittswert der Vergleichsgemeinden, der bei 2481 Franken liegt. Auch die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung ist mit 3564 Franken rund viermal grösser als in den Vergleichsgemeinden. Erfreulich sei hingegen der Rückgang der Sozialleistungen. «Wir hoffen, dass dies eine Trendwende ist, auch wenn wir wissen, dass wir diese Kosten nicht beeinflussen können.»

Doch auch der Aufwand in den Dienstabteilungen sei deutlich reduziert worden, dankte der Präsident der Finanzkommission (Fiko), Marco Galli, dem Gemeinderat und Personal für die Sparbemühungen. Auch die im Jahr 2013 durch Gemeinderat und Fiko festgelegten Zielgrössen (minimaler Cashflow und Schulden-Obergrenze) hätten sich bewährt. Man habe vereinbart, die Zielgrössen periodisch den aktuellen Begebenheiten anzupassen und im Hinblick auf die Budgetierung 2017 gemeinsam festzulegen. Vertreter der FDP und CVP empfahlen, die Rechnung zu genehmigen. Allerdings war Franz Müller (CVP) mit den Sparbemühungen nicht einverstanden. «Wir geben mehr Geld aus, als wir sollten», so Müller. Mit grosser Anstrengung und Sparwille sei es möglich, 600000 Franken einzusparen, um den Steuerrückgang aufzufangen, forderte Müller zum Sparen auf. Das fände er persönlich extrem hoch, konterte Galli und sagte, Müller solle aufzeigen, wo man 600000 Franken einsparen könne. «Wenn man ein konkretes Sparziel definiert, sollte man es in Relationen mit den Kosten setzen, die von der Gemeinde beeinflussbar sind.» Schliesslich folgte der Souverän dem Antrag der Fiko und genehmigte die Rechnung mit grossem Mehr und ohne Gegenstimme.

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